Im Raum Kiel kam es zu massiven Betrugsfällen durch Kriminelle. Diese Täter meldeten sich über Messenger-Dienste. Sie täuschten Angehörige vor – sich von einer neuen Nummer zu melden.
Vorgehensweise der Betrüger
Die Betrüger erfanden Geschichten. Oftmals berichteten sie von einem Unfall im Ausland und einer notwendigen Operation. Dadurch drängten sie die Opfer dazu – Geld auf Konten im Ausland zu überweisen.
Trotz der häufigen Warnungen sind immer noch zahlreiche Menschen auf diesen Trick hereingefallen. Die Täter stellten die Kommunikation stets nach dem gleichen Muster auf. Sie begannen meist mit einem freundlichen „Hallo Mama“ oder ähnlichem. So schufen sie das Vertrauen der Betroffenen.
Ermittlungen und Durchsuchungen
Das Kommissariat 14 der Bezirkskriminalinspektion Kiel ermittelte in einem sogenannten „Komplexverfahren“. Dies geschah in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Kiel. Es ging um gewerbs- und bandenmäßigen Betrug und ebenfalls Geldwäsche. Intensive Ermittlungen fanden auch in Kooperation mit Cybercrime-Ermittlern der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück statt.
Um die Täter zu fassen, führten die Beamten am Mittwoch insgesamt 15 Durchsuchungen im Raum Kiel und anderen Orten in Schleswig-Holstein durch. Bei diesen Durchsuchungen wurden umfangreiche Beweismittel gesichert. Dazu zählten Datenträger und Bargeld in fünfstelliger Höhe.
Die Rolle der Finanzagenten
Die Konten, auf die welche Betrugsopfer ihr Geld überweisen sollten, gehörten oft sogenannten „Finanzagenten“. Diese Helfershelfer vermittelten ihre eigenen Konten gegen Provision. Manchmal waren sie sogar selbst Opfer.
Oft nutzten die Betrüger einen Umweg über ein weiteres Konto. So verschleierten sie den Geldfluss. Wer eine Zahlung ohne Überprüfung des Absenders vornimmt, riskiert, das Geld unwiderruflich zu verlieren.
Wichtige Tipps der Polizei
Die Polizei in Kiel und anderen Städten gibt Ratschläge. Im ersten Schritt sollte der Absender der Nachricht überprüft werden. Ein persönliches Telefonat ist unbedingt erforderlich. Es ist ratsam – keine Ausreden zu akzeptieren. Falls notwendig sollte der Verdächtige blockiert werden.
Zusätzlich ist es wichtig die Person die angeblich in Not ist, unter den bekannten Kontaktdaten zu erreichen. Bei Verdacht auf Online-Betrug ist eine Strafanzeige unerlässlich. So kann die Polizei die Täter effektiv verfolgen und wertvolle Informationen sammeln.
Warnung für Jugendliche
Die Polizei warnt besonders Jugendliche im Raum Kiel. Sie sollen ihre Login-Daten nicht gegen Bezahlung weitergeben. Die Finanzagenten handeln oftmals kriminell. Ihnen drohen Strafverfahren wegen Geldwäsche und Kontosperrungen.
Die rechtlichen Konsequenzen können für diese Helfershelfer gravierend sein. In vielen Fällen müssen sie sich außerdem mit zivilrechtlichen Rückforderungen auseinandersetzen.
Kommentare
Die Situation stellt sich für die Helfershelfer als juristisch heikel dar. Die Aussicht auf eine kleine Provision erscheint in Anbetracht der Risiken eher gering. Das größere Risiko ist, das eigene Konto und die Freiheit leichtfertig zu gefährden.