Neue Entdeckung: KI-System zur Ausspionierung von Computerbildschirmen

Forscher aus Uruguay ausarbeiten innovative Methode


Eine Gruppe von Computersicherheitsexperten aus Uruguay hat eine alarmierende Methode entdeckt. Es geht um die Möglichkeit für Hacker – Bildschirmdaten auszuspionieren. Dies geschieht durch das Abfangen und Dekodieren der elektromagnetischen Strahlung von HDMI-Kabeln. Die Forscher befürchten sogar – dass solche Angriffe bereits in der Realität stattfinden.



Screengrabbing-Angriffe via KI


Santiago Fernández und ebenfalls seine Kollegen Emilio Martínez, Gabriel Varela und Pablo Musé Federico Larroca von der University of the Republic in Montevideo präsentieren Ergebnisse ihrer Forschung. Sie dokumentieren die Möglichkeit – sensible Informationen abzugreifen. Der Zugriff geschieht während der Benutzer vertrauliche Daten eingibt. Dazu werden die Signale des HDMI-Kabels abgehört. Ihre Erkenntnisse veröffentlichten sie auf der Plattform ArXiv von Cornell Tech.



Sprachliche Rekonstruktion mit KI


Die Studie beschreibt den Prozess des Trainings eines KI-Systems. Es interpretiert kleinste Schwankungen der ankommenden elektromagnetischen Strahlung. Obwohl HDMI über digitale Signale funktioniert reicht der Output für eine Dekodierung ohne direkten Zugriff auf den Computer. Die Forscher testen die Angriffsmethode auf verschiedene Arten. Beispielsweise platzieren sie Antennen draußen um Signale abzufangen. Alternativ könnten unauffällige Geräte im Zielraum zum Einsatz kommen.



Testergebnisse: 70 % Genauigkeit


Testreihen zeigen eine bemerkenswerte 70-prozentige Genauigkeit. Die Forscher verwenden Texterkennungssoftware – um Inhalte aus dem abgehörten Signal wiederherzustellen. Der Vergleich mit dem ursprünglichen Bildschirminhalt glänzt durch die Präzision. Auch wenn der Ansatz der Forscher noch ausbaufähig ist handelt es sich um eine deutliche Verbesserung. Die Forscher glauben, dass das System in der Lage ist Passwörter und vertrauliche Daten abzufangen. Besonders alarmierend ist die Vorstellung – dass dies drahtlos und ohne körperlichen Zugriff geschieht.



Tempest-Methode und ihre Geschichte


Das Konzept des Abhörens von Signalen zu Überwachungszwecken hat eine lange Geschichte. Bereits früher war das Abfangen von analogen Signalen unter dem Begriff „Tempest“ bekannt. Diese Technik ermöglichte es – Daten aus der Abstrahlung von Computermonitorn zu rekonstruieren. Im Vergleich dazu wird heute der HDMI-Anschluss genutzt der digitale Daten überträgt. Diese Methode bot lange Zeit kaum Möglichkeiten für Angreifer. Doch die Forscher entwickeln nun die „Deep-TEMPEST“-Technologie und schaffen dadurch neue Herausforderungen.



Bedrohung für Regierungsbehörden und Unternehmen


Die Forscher warnen, dass staatliche und industrielle Akteure von der Technologie Gebrauch machen könnten. Ein gewisses Risiko für Regierungsbehörden und große Unternehmen sei durchaus vorhanden. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass „normale“ Benutzer betroffen sind. Musé Federico Larroca erläutert: Es sei wichtig sich über EM-Abschirmungsmaßnahmen zu informieren. Während Regierungen besorgt seien – bleibt der normale Benutzer vorerst relativ unbesorgt. Dennoch könnte diese Entdeckung für jene die Sicherheit wirklich schätzen, ein ernsthaftes Problem darstellen.






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