In der Welt der US-amerikanischen Videospiele kommt es zu einem bedeutenden Streik. Die Gewerkschaft SAG-AFTRA gab bekannt, dass 98 Prozent der Mitglieder dem Streik zugestimmt haben. Diese Entscheidung folgt gescheiterten Verhandlungen mit großen Spielepublishern.
Ursache des Streiks
Der Streit dreht sich um die Nutzung von KI-Stimmen. Ein kreativer Beruf wird durch diese Technologie bedroht. Nach anderthalb Jahren intensiver Gespräche mit Firmen wie Activision und Sony-Tochter Insomniac Games ist keine Einigung in Sicht. "Wir werden keinem Vertrag zustimmen der es Firmen erlaubt, KI zum Nachteil unserer Mitglieder auszunutzen" – so äußerte sich SAG-AFTRA-Präsidentin Fran Drescher. Sie betonte, dass "genug genug" sei. Doch die Gewerkschaft zeigt sich offen für weitere Verhandlungen.
Interims-Vereinbarungen und Enttäuschung der Branche
In der Zwischenzeit existieren verschiedene Interims-Vereinbarungen. Diese ermöglichen es den Spielefirmen streikende Synchronsprecher weiterhin zu beschäftigen. Ein Vertreter der Spielebranche äußerte sich enttäuscht über die Entscheidung der Gewerkschaft. Man habe sich einem Vertrag bereits sehr nahe gefühlt. Der Wille zur weiteren Verhandlung sei dennoch vorhanden.
Der Schutz der Stimmen vor KI-Technologie
Ein zentrales Anliegen der Gewerkschaft ist der Schutz vor der Nutzung von KI-Stimmen. KI-Tools sind in der Lage, Stimmen der Synchronsprecher nachzubilden. Mit kurzen Samples kann diese Technologie beliebige Sätze im Originalton erstellen. Allerdings ist die Qualität oft unterlegen. Manche Entwickler könnten jedoch finden, dass es für ihre Zwecke ausreichend ist.
Beispiele für den KI-Einsatz
Unterhaltung wird durch KI-Technologie in mehreren Bereichen beeinflusst. In der Modding-Szene von "The Elder Scrolls 5: Skyrim" nutzen Modder Tools um KI-generierte Stimmen für neue Quests zu erschaffen. Auch im Fernsehen findet ein solcher Einsatz statt. RTL lässt beispielsweise in der Fortsetzung der Kinderserie "Pumuckl" eine KI die Stimme des verstorbenen Hans Clarin nachstellen. Der Vorstoß der Clarins-Familie wurde vorher genehmigt.
Vereinbarung mit einem KI-Tool-Entwickler
Im Januar schloss die SAG-AFTRA einen Vertrag mit dem Entwickler des KI-Tools Replica. Dieser Vertrag schließt den unbefugten Einsatz von KI-Stimmen aus. Synchronsprecher können nun ihre Stimmen an Replica lizenzieren. Diese Vereinbarung bietet eine neue Möglichkeit für digitale Stimmkopien mit den entsprechenden Schutzmechanismen. Laut SAG-AFTRA ebnet dies den Weg für professionelle Synchronsprecher zu neuen Beschäftigungschancen.
Kommentare
Zusammenfassend zeigt der Streik der US-amerikanischen Videospiel-Synchronsprecher die bestehende Unsicherheit im Bereich der KI-Stimmen. Der Schutz traditioneller Stimmen bleibt eine Priorität für die Gewerkschaft. Die Technologie verändert das Zusammenspiel von Mensch und Maschine im Bereich der Unterhaltungsindustrie grundlegend.