Internet Archive entfernt eine halbe Million Bücher

Die gemeinnützige Organisation Internet Archive (IA) bietet kostenfreien Online-Zugang zu Büchern an. Nach einem Rechtsstreit mit Verlagen im letzten Jahr musste die Online-Bibliothek jedoch rund 500․000 Titel aus ihrer Sammlung entfernen – sie nennt es einen „verheerenden Verlust“, von dem viele Leser betroffen sind.



Hintergrund des Rechtsstreits


Chris Freeland der Direktor der Open Libraries beim Internet Archive, erklärte. Dass Organisation entschlossen ist – den Zugang zu den entfernten Büchern wiederherzustellen. Der Fall Hachette vs․ Internet Archive hat derzeit das US-Berufungsgericht für den zweiten Gerichtsbezirk erreicht – am 28. Juni beginnen die mündlichen Verhandlungen und IA ist bereit ihren Standpunkt erneut darzulegen.



Berufung und Hoffnung


Das Berufungsgericht soll überzeugt werden, dass die kontrollierte digitale Ausleihe von physischen Büchern durch IA als faire Nutzung nach Urheberrecht zu werten ist. Freeland verdeutlicht im IA-Blog: „Wir kaufen gedruckte Bücher und stellen sie online jeweils einer Person zum Ausleihen zur Verfügung.“ Ein großer Fokus liegt dabei auf den Vorteilen für jüngere und finanziell schwächere Leser.



Argumente und Technologienutzung


Das Internet Archive will argumentieren: Die Verlage keine Beweise vorgelegt haben, dass ihre Ausleihpraktiken dem E-Book-Markt schaden. Untermauert wird der Standpunkt durch die Verwendung branchenüblicher Technologien die das illegale Herunterladen und Teilen verhindern sollen.



Freeland betonte: „Unsere Position ist eindeutig – wir wollen unseren Bibliotheksbesuchern nur die Bücher ausleihen und lesen lassen die wir besitzen.“ Er warnt vor weitreichenden Folgen der Klage, die welche gesamte digitale Bibliothekswelt betreffen könnten und forderte die Verleger dazu auf, „die Leser lesen zu lassen“.



Die Reaktionen der Nutzer und Unterstützer


Viele Nutzer der IA-Plattform vermissen die entfernten Bücher. Viele Titel sind mittlerweile mit dem Hinweis „Ausleihe nicht verfügbar“ versehen und nur Leser mit Lesebehinderungen haben weiterhin Zugang. Die Nachricht verbreitete sich weltweit und viele Leser suchen verzweifelt nach den Titeln.



In einem offenen Brief forderten über 21․000 Unterstützer die Verlage auf die Entscheidung zu überdenken und die entfernten Bücher zurückzubringen. Der Brief betonte, ebenso wie wichtig die digitale Ausleihe für Akademiker, Studenten und Pädagogen ist – besonders in ressourcenarmen Gebieten.



AAP verteidigt die Löschaufforderung


Der Sprecher der Association of American Publishers (AAP) die hinter der Klage steht, verteidigte die Aufforderung zur Entfernung der Bücher. „Das Bundesgericht hat angeordnet, dass das Internet Archive die literarischen Werke entfernt, anschließend eine klare Urheberrechtsverletzung festgestellt wurde,“ sagte er gegenüber Ars Techni~circa․



Schlussfolgerung und Ausblick


Es bleibt abzuwarten wie das Berufungsgericht entscheiden wird – IA hofft auf einen günstigen Ausgang. Ein Ergebnis – das weitreichende Folgen für die digitale Zugänglichkeit von Literatur weltweit haben könnte.






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