Vorsicht vor Abzocke: Drittanbieter trickt Rundfunkbeitrags-Service aus

Verbraucherzentrale Niedersachsen warnt


Die Verbraucherzentrale Niedersachsen informiert über die Internetplattform service-rundfunkbeitrag.de. Diese Plattform behauptet, Leistungen rund um den Rundfunkbeitrags-Service - wie das Ändern von Adressen oder Bankverbindungen - einfach per Online-Formular anzubieten.



Gleichwohl erhebt dieser Drittanbieter stolze Gebühren für eigentlich kostenfreie Leistungen.


Für die einfache Übermittlung der Daten an den Beitragsservice fallen 29⸴99 Euro an. Verbrauchern deren Beschwerden sich häufen hat die Verbraucherzentrale deshalb eine Warnung herausgegeben.



Ein Kunde gerät in die Falle

Ein Beispiel: Ein Kunde wollte seine Bankverbindung für den Rundfunkbeitrag ändern - stattdessen landete er auf service-rundfunkbeitrag.de.



Die Verbraucherzentrale Niedersachsen erläutert, dieser Drittanbieter agiert unter dem Namen "SSS Software Special Service GmbH, Horhausen". Mit dem offiziellen Beitragsservice der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten hat dieses Portal jedoch nichts zu tun. Das Original findet sich stattdessen unter rundfunkbeitrag.de.



Gebühren ohne Gegenleistung


Tim-Oliver Tettinger von der Verbraucherzentrale Niedersachsen erklärt: Es häufen sich Beschwerden. Kunden fühlen sich getäuscht. Die Website bietet keinen Mehrwert.



Alle angebotenen Änderungen kann man kostenfrei über die Website des offiziellen Beitragsservices erledigen. Der Kostenhinweis lässt sich leicht übersehen - versteckt zwischen den Formulierungen zum SEPA-Lastschriftmandat.



Eine Pressemitteilung der Verbraucherzentrale weist außerdem auf die Verwechslungsgefahr der beiden Websites hin. Sobald die Gebühr an den Drittanbieter bezahlt wurde ist ein Widerruf meist nicht weiterhin möglich.



Widerrufsrecht eingeschränkt


Die Bestätigung der Verbraucher, den Dienst vor Ende der Widerrufsfrist ausführen lassen zu wollen, führt zum Verlust des Widerrufsrechts. Tim-Oliver Tettinger erklärt: Dies ist bei vielen Online-Dienstleistungen üblich. Doch hier führt es dazu, dass die Verbraucher an den Vertrag gebunden bleiben - selbst wenn sie den Fehler bemerken. Das Geld ist dann - bedauerlicherweise - häufig verloren.



Wie sich Verbraucher schützen können


Der Expertenrat: Nutzer sollten bei der Online-Suche ebendies hinschauen und Ergebnisse prüfen. Besonders markierte Treffer wie "Anzeige", "Gesponsert" oder "Werbung" sollten gemieden werden. Zudem können das Impressum oder die Allgemeinen Geschäftsbedingungen helfen, Drittanbieter zu identifizieren.






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