
Millionen Wähler, potenzielle Risiken
In diesem Jahr rufen über fünfzig Länder weltweit weiterhin als zwei Milliarden Menschen zu den Urnen. Die Google-Tochter Mandiant sieht ein hohes Risiko für großangelegte Störaktionen – verantwortlich seien staatliche Akteure, Hacktivisten und Kriminelle. Länder wie Russland der Iran, China & Nordkorea mischen kräftig mit – Ziel ist es, den Wahlprozess und die Meinungen der Wähler zu beeinflussen.
Mandiant warnt vor Russland und China
Bei einer Pressekonferenz von Google erörterten Mandiant-Mitarbeiter die Lage. Jamie Collier, spezialisiert auf Wahlmanipulation im EMEA-Raum, betrachtet Russland als "größte Bedrohung Europas vor den anstehenden Wahlen". Er erwartet, dass russische Operationen in Europa aktiv werden – ihr Ziel ist es, Unterstützung für die Ukraine die NATO und die EU zu unterminieren. Aktivitäten – das verdeutlichen Spionagevorwürfe gegen Mitarbeiter des AfD-Spitzenkandidaten – zeigen ebenfalls China als ernstzunehmenden Akteur. Deren Hauptinteresse sei Informationsbeschaffung pro-chinesische Propaganda & Stimmungsmache.
Desinformation und direkte Angriffe auf den Wahlprozess
Laut Mandiants Analyse folgen die Manipulatoren einer mehrschichtigen Strategie. Zuerst beeinflussen sie die politische Meinungsbildung durch Desinformationskampagnen und Infiltration. Danach zielen sie auf die technisch-organisatorischen Abläufe und direkt die Wahl selbst, exemplarisch durch Sabotage der Wählerregister. In Brasilien wurden sogar Wahlmaschinen manipuliert. Die Angreifer nutzen dabei eine Vielfalt an Methoden erklärt Mandiant in einem detaillierten Bericht.
Kein automatischer Erfolg für Manipulatoren
Trotz der intensiven Bemühungen gibt es keine Garantie für den Erfolg der Manipulationsversuche. Laut Mandiant haben viele der staatlich orchestrierten Angreifer Mühe echte Durchbrüche zu erzielen. Verglichen mit der Zeit vor den US-Präsidentschaftswahlen 2016 sind die Verteidiger heute erfahrener und die Bevölkerung wachsamer. John Hultquist, Chefanalyst bei Mandiant, betont: "Wir sind nicht mehr im Jahr 2016. Es gibt zwar mehr Akteure jedoch diese haben Schwierigkeiten, nachhaltigen Einfluss zu nehmen, weil ihre Aktivitäten regelmäßig entlarvt und entschärft werden."
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