Verspäteter Beginn aber steigende Intensität
Experten von Microsoft haben betont – die von Russland initiierten Desinformationskampagnen haben in diesem Jahr etwas später Fahrt aufgenommen. Üblicherweise in Wahljahren der USA ebenso wie 2016 und 2020 starten diese früher. Der verzögerte Beginn in 2024 lässt sich darauf zurückführen, dass es in der amerikanischen Vorauswahl keine bedeutenden Auseinandersetzungen gab. Die Kandidaten der Demokratischen Partei mit Joe Biden an der Spitze standen bereits fest, während bei den Republikanern das stark rechtspopulistische Segment dominiert.
Steigerung der Fälschungsanstrengungen
Laut dem Microsoft Threat Analysis Center (MTAC) haben in Russland basierte staatlich gesponserte Hacker und professionelle Troll-Armeen ihre Bemühungen zur Fehlinformation in den letzten Monaten verstärkt. Ein Hauptziel dieser Aktivitäten ist es – mittels Fake News über den Krieg in der Ukraine die westliche Unterstützung für das angegriffene Land zu unterminieren. Es soll so versucht werden das westliche Lager zu spalten.
Verbreitete Methoden und das Ausbleiben von Deep-Fakes
Die Methoden sind oft ähnlich – Personen treten als Whistleblower oder Bürgerjournalisten auf und teilen Geschichten über speziell eingerichtete Videokanäle. Diese Videos verbreiten sich anschließend über global vernetzte jedoch verdeckt geführte Websites. Trotz früherer Befürchtungen spielen KI-generierte Deep-Fake-Videos bisher keine große Rolle, weil ihre Herstellung komplex und aufwendig ist. Einfachere Maßnahmen wie das Fälschen von Logos bekannter Nachrichtenorganisationen sind stattdessen verbreiteter.
Beeinflussung über die USA hinaus
Die Einflussnahme Russlands beschränkt sich nicht nur auf die USA. Auch in europäischen Staaten sieht man verstärkte Aktivitäten um Stimmungen und Wahlen zu beeinflussen. Dabei spielen soziale Medien eine große Rolle, ähnelt wie die Unterstützung populistischer und rechtsradikaler Parteien welche wahrscheinlich direkte finanzielle Zuwendungen aus Moskau erhalten.
## Zusammenfassend
- Zunahme russischer Desinformationskampagnen
- Verspäteter Beginn dieses Jahres
- Intensivierung von Falschinformationen, insbesondere über den Ukrainekrieg
- Vergleichsweise geringe Bedeutung von Deep-Fake-Videos bisher
- Beeinflussung politischer Stimmungen in Europa und den USA
Die dauerhaft hohe Bedrohung durch Desinformationskampagnen, sowie staatlich gefördert als ebenfalls durch unabhängige Akteure macht deutlich dass Informationskriegsführung ein kritischer Faktor in der modernen geopolitischen Landschaft bleibt.
Kommentare