BREIN erwirkt Sperrung
Das Landgericht in Rotterdam, auf Anweisung der Antipiracy-Organisation BREIN, hat die Sperrung zweier prominenter Schattenbibliotheken, Anna's Archive und Library Genesis (Libgen), verfügt. Diese Entscheidung folgt dem Antrag von BREIN – darauffolgend welchem beide Bibliotheken unautorisierte Kopien von urheberrechtlich geschützten Werken kostenlos bereitgestellt haben. Bald kann man in den Niederlanden diese Schattenbibliotheken nicht weiterhin direkt aufrufen es sei denn man nutzt Technologien wie VPN oder Proxy.
Verfahren zur Sperrung
Internet-Zugangsprovider in den Niederlanden folgen einer Vereinbarung, wonach sie Seiten blockieren müssen die Urheberrechte und ähnliche Schutzrechte verletzen - vorausgesetzt, es liegt ein entsprechendes Gerichtsurteil vor. BEIN verfolgte einen stufenweisen Ansatz und versuchte zuerst die Betreiber der Seiten direkt zum Abschalten zu bewegen. Solche Parteien meist anonym und im Ausland ansässig reagierten nicht auf die Kontaktaufnahme.
Nach dem Erfüllen aller erforderlichen Schritte erhielt BREIN grünes Licht vom Gericht: Die Sperrung wurde angeordnet. Innerhalb von fünf Arbeitstagen müssen Zugangsprovider den Zugriff auf die infrage stehenden Domains und IP-Adressen blockieren.
Schutz der Urheberrechte
Die Initiative richtet sich gegen den massiven Urheberrechtsbruch durch solche illegalen Dienste. „Diese Art von illegalen Schattenbibliotheken ist sehr schädlich“, kommentierte ein Sprecher von BREIN. Die Leidtragenden sind Autoren und Verleger – deren Werke ohne Entlohnung verbreitet werden. Für sie stellt sich die Situation als besonders prekär dar: Einmal illegal veröffentlicht ist der Zugriff kaum noch einzudämmen.
Dynamische Sperrungsverfügung
Was diese Anordnung besonders macht: Sie ist dynamisch. Das bedeutet, BREIN kann Änderungen, ebenso wie neue Domains oder IP-Adressen der geblockten Seiten, den Providern melden welche diese dann ähnelt sperren sollen. Diese Flexibilität soll die Wirksamkeit der Blockaden optimieren. Zudem arbeitet Google mit BREIN zusammen und entfernt aus den Suchergebnissen alle Links zu den gesperrten Seiten.
Die Niederlande setzen mit diesem Schritt ein klares Zeichen gegen Urheberrechtsverletzungen im Internet. Zugleich eröffnet der Fall die Diskussion über den Zugang zu Wissen und die Grenzen des Urheberrechts in der digitalen Ära.
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