
Meta hat angekündigt, dass sie australischen Medien nicht weiterhin für ihre journalistischen Inhalte bezahlen werden. Der "News"-Bereich auf Facebook soll abgeschaltet werden, sowie in Australien als ebenfalls in den USA. Jedoch dürfen Medien und Nutzer weiterhin Links zu Nachrichtenartikeln auf Facebook teilen. Dies führte zu scharfer Kritik seitens der australischen Regierung die dem US-Konzern sogar den Krieg erklärt hat.
Australien verabschiedete 2021 ein Gesetz welches soziale Netzwerke dazu verpflichtet Medienunternehmen für ihre Inhalte zu entlohnen. Die meisten der damals getroffenen Vereinbarungen laufen in diesem Jahr aus. Meta plant jedoch nicht; diese zu modernisieren und bereitet sich stattdessen wohl auf mögliche rechtliche Auseinandersetzungen vor.
Das Gesetz wurde in Australien nach intensiven Debatten verabschiedet um Google & Facebook dazu zu zwingen, einen Teil ihrer Werbeeinnahmen mit den Verlagen zu teilen. Diese Einnahmen waren lange Zeit eine der Haupteinnahmequellen der Presse, fließen jedoch zunehmend an die großen Technologiekonzerne. Vor der Einführung des Gesetzes und den Vereinbarungen mit den Medien hatte Facebook vorübergehend Nachrichtenseiten in Australien komplett blockiert. Danach wurden jedoch millionenschwere Verträge mit Medienunternehmen abgeschlossen, über deren genauen Inhalt wenig bekannt ist. Eine Fortführung dieser Verträge plant Meta nun nicht mehr. Der "News"-Bereich der in Deutschland bereits entfernt wurde, soll auch in Australien demnächst verschwinden.
Australiens Premierminister Anthony Albanese hat die Entscheidung von Meta kritisiert und betont: Es sei unfair wenn ein Unternehmen von den Investitionen anderer profitiert sei es finanziell, personell oder in Bezug auf den Journalismus. Die Kommunikationsministerin Michelle Rowland plant das Finanzministerium und die Wettbewerbsbehörde um Rat zu bitten um eventuell ein Schlichtungsverfahren zwischen Facebook & Medienunternehmen einzuleiten um die angemessene Vergütung für Nachrichteninhalte festzulegen. Hierbei könnte es zu Gerichtsverfahren kommen.
Die Medien die durch diese Entscheidung von Meta möglicherweise millionenschweren Einbußen gegenüberstehen, äußern sich noch deutlicher. Die Australian Financial Review bezeichnet die Situation als "Krieg", den die Regierung und lokale Medien nun gegen Meta führen. Es wird erstmals auch eine konkrete Summe genannt die Facebook jährlich an Australien zahlte: 70 Millionen Australische Dollar was etwa 42 Millionen Euro entspricht. Senatorin Sarah Hanson-Young ist der Meinung, dass es einem großen Technologieunternehmen wie Meta nicht gestattet werden sollte, User, Journalisten und demokratisch gewählte Regierungen zu schikanieren, indem es entscheidet welche Gesetze des Landes es einhalten will.
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