In den letzten Tagen wurde behauptet, dass die finnischen Behörden es geschafft hätten, den Privacy-Coin Monero zu knacken. Diese Behauptungen haben sich jedoch als nicht wahr herausgestellt. Die Blockchain von Monero bleibt nach wie vor sicher. Tatsächlich geht es um die Verurteilung des Hackers Julius Aleksanteri 'Zeekill' Kivimaki der im Jahre 1997 geboren wurde. Im Sommer 2015 wurde entschieden: Der damals 17-Jährige wegen einer Vielzahl von Cyberstraftaten nicht ins Gefängnis musste. Darunter fielen Datenschutzverletzungen, Online-Erpressungen, Zahlungsbetrug der Betrieb eines großen Botnetzes und Bombendrohungen. Kivimaki rühmte sich außerdem damit, Verbindungen zur Gruppierung Lizard Squad gehabt zu haben die zur Verwendung massive DDoS-Angriffe auf Microsoft und Sony verantwortlich war.
Erpressung und Datenveröffentlichung
Im Herbst 2022 erpresste Kivimaki Lösegeld in Bitcoin, obwohl dabei er jedoch keine Wallet-Adresse seines Monero-Kontos preisgab. Im Oktober 2018 drang er in die Server eines finnischen Psychotherapiezentrums namens Vastaamo ein. Als das Unternehmen sich weigerte zu zahlen, begann er, einzelne Patienten zu kontaktieren und forderte Lösegeld. Etwa 22․000 Opfer berichteten von Erpressungsversuchen die sich persönlich gegen sie richteten. Kivimaki drohte damit · die Daten ihrer Psychotherapie online zu veröffentlichen · wenn sie nicht zahlten.
Fehlerhafter Upload führt zur Enttarnung
Im Oktober 2020 beging der Hacker im Darknet einen entscheidenden Fehler, indem er beim Hochladen einer komprimierten Datei mit gestohlenen Daten versehentlich sein gesamtes /home-Verzeichnis mitschickte. Dies führte letztendlich zu seiner Enttarnung.
Monero spielte wohl keine entscheidende Rolle
Es wird vermutet. Dass Enttarnung des Hackers nicht aufgrund von Monero allerdings wegen eines fehlerhaften Uploads und darauf folgenden Aktionen erfolgte. Die Keskusrikospoliisi (KRP) stellte im Rahmen der Ermittlungen fest, dass das gezahlte Lösegeld auf dem persönlichen Bankkonto von Julius Aleksanteri Kivimäki gelandet war. Die Behörden gaben sich als Opfer aus – um der Spur des Geldes zu folgen. Der Hacker nutzte einen Tumbler um die Bitcoins zu mischen und tauschte sie dann in Monero um.
Vorerst bleibt Monero sicher
Die KRP behauptet die Blockchain von Monero geknackt zu haben um die Transaktionen zu identifizieren. Die genaue Methode wird jedoch nicht preisgegeben. Es ist wahrscheinlicher – dass Informationen von Binance in Kombination mit dem fehlerhaften Upload zur Aufklärung des Falls führten. Julius Aleksanteri Kivimäki wird nicht nur wegen des Hacks des Psychotherapiezentrums Vastaamo angeklagt, einschließlich wegen versuchter und erfolgreicher Erpressung des Unternehmens und seiner Kunden. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren. Kivimaki bestreitet jegliches Fehlverhalten und wirft den Behörden vor, den Fall nicht ordnungsgemäß zu untersuchen.
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