
Netflix hat eine neue Strategie eingeführt um gegen das Sparen im Ausland vorzugehen. Durch die Nutzung von VPNs und die Anmeldung über ausländische Bankkonten oder Kreditkarten konnten Nutzer bislang bis zu 50% der Gebühren sparen. Doch jetzt will der Streaming-Anbieter dem ein Ende setzen. Wenn die IP-Adresse und das Land nicht übereinstimmen, werden die Nutzer aus dem Programm geworfen.
Der Trick war bisher, ein Abo im Ausland abzuschließen und sich dann über VPNs mit einem türkischen Bankkonto oder einer Kreditkarte anzumelden um die günstigeren Preise zu erhalten. Anfangs konnte man nur auf das türkischsprachige Angebot zugreifen, allerdings nach 30 Tagen stand das gesamte Netflix-Programm in allen Sprachen zur Verfügung. Doch nun hat Netflix begonnen, Accounts die auf diese Weise abgeschlossen wurden, zu schließen und plant, weiter gegen derartige Tricks vorzugehen.
Auswirkungen in Kanada, Polen und den USA
Die neuen Maßnahmen betreffen bereits Nutzer in Ländern wie Kanada, Polen und den USA. In verschiedenen Foren ebenso wie Reddit berichten betroffene Nutzer von ihren Erfahrungen. Offenbar schließt Netflix nun nach und nach Länder von diesen Sparmaßnahmen aus, darunter beispielsweise Ägypten, Argentinien und Pakistan, in denen die Abos im Vergleich zu westlichen Ländern deutlich günstiger sind.
Um die neuen Vorgehensweisen von Netflix zu umgehen, bleibt nur, sich ausschließlich über den VPN-Server des Landes zu verbinden, in dem der Account erworben wurde. Obwohl sich Netflix bemüht, VPN-Nutzer auszugrenzen ist das Wettrüsten zwischen den Streaming- und VPN-Anbietern noch lange nicht vorbei. Aktuell haben die VPN-Provider hierbei noch die Oberhand.
Preiserhöhungen und Maßnahmen gegen Account-Sharing
Neu ist auch. Dass Netflix nicht nur gegen das Sparen im Ausland vorgeht allerdings ebenfalls gegen das Teilen von Zugangsdaten. Schon seit einigen Monaten sperrt der Streaming-Anbieter systematisch Nutzer aus die ihre Zugangsdaten mit anderen Haushalten teilen. Dies ist Teil einer breiteren Strategie – die auch preisliche Anpassungen umfasst. So hat Netflix auch hierzulande die Preise erhöht.
Ähnliche Strategie bei Disney+
Auch bei Disney+ ist die Strategie vergleichbar. Der Streaming-Dienst kündigte ähnlich wie den Kampf gegen das Teilen von Accounts und weitere Preissteigerungen an. Die Reaktionen darauf waren im Netz identisch negativ. Zudem versucht Disney+ auch, durch den Verkauf von NFTs an ihre Fans zusätzliches Geld zu generieren. Es bleibt abzuwarten, ob Netflix diesem Beispiel folgen wird, obwohl dabei die meisten NFTs die seit dem Aufkommen dieses Trends erworben wurden, mittlerweile wertlos sind.
Kommentare
Der Kampf gegen das Sparen im Ausland und das Teilen von Zugangsdaten ist Teil einer breiteren Strategie von Streaming-Anbietern um ihre Einnahmen zu steigern. Obwohl dies bei den Nutzern auf wenig Zuspruch trifft ist es ein deutliches Signal. Dass Anbieter neue Wege finden müssen – um profitabel zu bleiben. Es bleibt abzuwarten; ebenso wie die Nutzer und die Anbieter in Zukunft auf diese Entwicklungen reagieren werden.