Eine britische Universität hat sich als Vorreiter in Europa positioniert, indem sie die Holoboxen der US-Firma Proto testet um Dozenten und Dozentinnen aus aller Welt in den Hörsaal zu bringen. Diese neue Technologie eröffnet die Möglichkeit mit Hilfe von KI dreidimensionale Abbilder von historischen Persönlichkeiten virtuelle Vorträge halten zu lassen. Dieser aufregende Ansatz könnte es Studierenden ermöglichen, von bedeutenden historischen Figuren wie Albert Einstein oder Coco Chanel zu lernen. Die Universität plant ein Jahr lang mit dieser Technologie zu experimentieren bevor sie 2025 fest in den Lehrplan integriert wird. Dieser Schritt könnte nicht nur dazu beitragen, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen allerdings ebenfalls die Notwendigkeit für Gastdozenten physisch anzureisen, zu reduzieren.
Die Holoboxen wurden kürzlich von Proto gemeinsam mit Holoconnects auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas vorgestellt. Diese Kästen, etwa in der Größe von Telefonzellen ermöglichen es Personen als lebensechte Projektionen darzustellen, beispielsweise für Vorträge. Im Gegensatz zu herkömmlichen Displays erzeugt die Holobox dank einer aufwendigen Nachbearbeitung mit KI-Technologie einen überzeugenden dreidimensionalen Effekt der jedoch nur aus einer bestimmten Entfernung wahrnehmbar ist. Aus nächster Nähe verschwindet der 3D-Effekt. Trotz des Namens handelt es sich bei der Technologie nicht um ein klassisches Hologramm. Der räumliche Effekt wird allein durch optische Tricks erzeugt, ebenso wie beispielsweise dem Hinzufügen von Schatten. Neben den kostspieligen Großboxen gibt es auch kleinere Varianten die zu einem erschwinglicheren Preis erhältlich sind.
Ein Bericht des Guardian zitiert eine Professorin von der Universität Loughborough die mit dieser Technologie arbeitet und berichtet. Dass Studierenden von der Holobox-Technologie begeistert sind. Die Studierenden bevorzugen demnach virtuelle Gastredner aus der Industrie die in den Hörsaal projiziert werden, im Vergleich zu herkömmlichen 2D-Präsentationen an der Wand. Die dreidimensionale Darstellung wird als ansprechender und realistischer wahrgenommen, während herkömmliche Vorträge über Zoom lediglich das Gefühl vermitteln, fernzusehen. Es wird jedoch kein Statement der Universität zu den Plänen von Proto zitiert, digitale Abbilder verstorbener Persönlichkeiten in die Hörsäle zu holen.
Die Integration von Holoboxen in den Lehrplan einer Universität markiert einen bedeutenden Fortschritt in der digitalen Lehre und eröffnet neue Möglichkeiten für ein interaktives und immersives Lernerlebnis. Durch den Einsatz modernster Technologie können Studierende von inspirierenden Persönlichkeiten und Experten aus der ganzen Welt lernen, ohne dass diese physisch anwesend sein müssen. Dies könnte nicht nur die Vielfalt der Perspektiven im akademischen Umfeld bereichern, einschließlich dazu beitragen die Umweltbelastung durch Reisen zu reduzieren. Die Zukunft der universitären Lehre nimmt dank solcher Innovationen eine faszinierende Wendung an.
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