Razzia bei Betreiber von animefull.net – Drei Verhaftungen in Vietnam

animefull.net: Razzia bei Betreiber – drei Verhaftungen

In einem überraschenden Schlag gegen die Online-Piraterie hat die vietnamesische Polizei den Betreiber von animefull.net und zwei seiner Mitarbeiter verhaftet. Diese Verhaftungen könnten einen Wendepunkt im Kampf gegen die Online-Piraterie in Vietnam markieren, da das Land bisher für seine laxen Urheberrechtsgesetze bekannt war. Die Verhaftungen könnten ebenfalls Hoffnung für die Filmindustrie insbesondere Hollywood bringen die seit langem auf eine effektivere Durchsetzung des Urheberrechts in Vietnam drängt.



Die Verhaftungen


Der mutmaßliche Anführer der Gruppe Phan Ngoc Tuan wurde von der Polizei in der Provinz Quang Binh festgenommen. Die Ermittlungen ergaben, dass der 30-jährige Tuan im Jahr 2019 die Website animefull.net ins Leben rief und online Mitarbeiter rekrutierte um illegale Filme zu streamen. Die beiden Mitarbeiter, Ngo Quang Huy (24) und Nguyen Thanh Nhan (25), waren für das Herunterladen, Bearbeiten und Verbreiten der raubkopierten Inhalte verantwortlich. Die drei Männer haben sich nie persönlich getroffen und kommunizierten nur über den Messaging-Dienst Telegram.



Die Polizei stellte fest, dass Tuan versuchte, seine illegalen Machenschaften durch die Nutzung von "anonymen File-Sharing Servern" zu verschleiern. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fand die Polizei umfangreiches technisches Equipment darunter Computer Laptops, Tablets und Mobiltelefone. Insgesamt konnten die Ermittler 188․322 Filme mit einem Datenvolumen von rund 40 TB sicherstellen.



Die Einnahmen und die rechtlichen Konsequenzen


Die Polizei beschlagnahmte drei Bankkonten von Tuan und schätzte sein monatliches Einkommen, das er durch animefull.net und zwei anderen Seiten erwirtschaftet hatte, auf 80 bis 100 Millionen VND (umgerechnet 3․300 bis 4․100 US-Dollar). Insgesamt soll er über die Jahre etwa 3 Milliarden VND (123.000 US-Dollar) durch illegales Streaming eingenommen haben. Die Strafverfolgung basiert auf "Verletzung des Urheberrechts und verwandter Schutzrechte" gemäß Artikel 225 des Strafgesetzbuches.



Die Situation in Vietnam


Vietnams Umgang mit geistigem Eigentum wurde schon oft international kritisiert, insbesondere von den USA. Das Land stand wiederholt im Mittelpunkt von Sonderberichten des US-Handelsministeriums wegen seiner laxen Haltung gegenüber Raubkopien und der stetig steigenden Zahl von Online-Piraten. Die jüngsten Verhaftungen könnten einen Wendepunkt darstellen und Hollywood hoffen lassen. Die Regierung hatte aber bereits im Vorjahr angekündigt weiterhin gegen Urheberrechtsverletzungen zu unternehmen. Auch hat man Spezialeinheiten im Kampf gegen die grassierende Online-Piraterie gebildet, deren Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen stammen.



Hollywoods Hoffnung


Die aktuellen Verhaftungen könnten einen Wendepunkt im Kampf Vietnams gegen die Online-Piraterie markieren. Hollywood hofft, dass die vietnamesischen Behörden nun konsequentere Maßnahmen ergreifen werden um die Rechte an geistigem Eigentum effektiver zu schützen. Es bleibt abzuwarten – ebenso wie sich die Situation ausarbeiten wird und ob die Verhaftungen tatsächlich zu einer effektiveren Durchsetzung des Urheberrechts in Vietnam führen werden.






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