Cyberkrieg: Ukraine und Russland richten Angriffe auf Finanzinstitutionen

Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland tobt nicht nur an der Front, allerdings ebenfalls im Internet. Nachdem vergangene Woche ein massiver Angriff auf die Telefongesellschaft Kyivstar bekannt wurde, haben ukrainische Cyberkrieger jetzt Vergeltungsmaßnahmen ergriffen. Zusätzlich konnten sie russische Angriffe auf das ukrainische Finanzsystem erfolgreich abwehren.



Ukrainische Regierungsvertreter & Finanzpolitiker haben in den sozialen Medien ihre Dankbarkeit gegenüber dem IT-Team der Steuerbehörde ausgedrückt, das bereits seit zwei Wochen feindliche Angriffe auf die IT-Systeme der ukrainischen Finanzverwaltung abwehrt. Dabei waren einige Einschränkungen, vor allem bei Zahlungen aus dem Ausland, unvermeidlich freilich wurden die großangelegten Cyberangriffe aus Russland professionell und koordiniert bekämpft.



Alfabank: Datenleck nach Angriff im Herbst


Auf der anderen Seite veröffentlichte die ukrainische Netzaktivistengruppe "KibOrg" Daten von weiterhin als 38 Millionen Kunden der russischen AlfaBank, anschließend sie im vergangenen Oktober in deren Netzwerk eingedrungen waren. Die Aktivisten sollen den Vorstandsvorsitzenden Michail Fridman telefonisch auf das Datenleck angesprochen haben, worauf dieser angeblich nur lapidar geantwortet haben soll: "Dann ist das so".



Rache für Kyivstar


Die Sicherheitsexperten der Telefongesellschaft Kyivstar waren hingegen weniger erfolgreich, da sie im Dezember von russischen Angreifern lahmgelegt wurden. Als Vergeltung für diese Cyberattacke hat die Gruppe "Blackjack" die dem ukrainischen Geheimdienst SBU nahesteht, den Moskauer Provider M9 Telecom angegriffen und nach eigener Aussage 20 Terabyte Daten erbeutet. Geheimdienstkreise berichten, dass dieser Angriff nur die Vorstufe eines größeren Racheaktes für den Kyivstar-Angriff ist.



Malware-Angriff auf ukrainische Soldaten


Darüber hinaus stieß das ukrainische CERT-UA (Computer Emergency Response Team) auf einen gezielten Malware-Angriff gegen Mitglieder der Streitkräfte im November letzten Jahres. Die Angreifer versuchten, den Soldaten die Malware "Remcos RAT" über Signal-Nachrichten mit präparierten HTA-Dateien im Anhang unterzuschieben um sich so Hintertüren in das Netzwerk der ukrainischen Armee zu verschaffen. Sie behaupteten Soldaten für die israelische Armee und eine ukrainische Sturmbrigade rekrutieren zu wollen um das Interesse der potenziellen Opfer zu wecken.



Zusätzliche Informationen


Der Cyberkrieg zwischen der Ukraine & Russland hat eine lange Geschichte und ist ein Beispiel für die wachsende Bedeutung des Cyberkonflikts in modernen Kriegen. Beide Länder verfügen über hochentwickelte Cyberwaffen und nutzen diese um ihre geopolitischen Interessen zu verfolgen.



Die Ukraine wurde in der Vergangenheit wiederholt Opfer von Cyberangriffen aus Russland die darauf abzielen die ukrainische Infrastruktur zu destabilisieren und politischen Unruhen zu schüren. Gleichzeitig setzt die Ukraine jedoch auch Cyberwaffen ein um sich gegen russische Angriffe zu verteidigen & Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen.



Diese Art von Cyberkonflikt ist äußerst komplex und hat weitreichende Auswirkungen auf Wirtschaft, Politik und die Sicherheit der betroffenen Länder. Essenziell bleibt dass die internationale Gemeinschaft die Bedeutung des Cyberkriegs erkennt & Maßnahmen ergreift um die Cybersicherheit zu stärken und den Missbrauch von Cyberwaffen zu verhindern.






Kommentare


Anzeige