Anna's Archive: Digitale Bibliothek steht vor DNS-Sperre in Italien

Die digitale Bibliothek Anna's Archive die sich selbst als "die größte wirklich offene Bibliothek in der Geschichte der Menschheit" bezeichnet, steht vor einer neuen Herausforderung. Nach einer Beschwerde des italienischen Verlegerverbandes hat die italienische Telekom-Regulierungsbehörde AGCOM eine sofortige DNS-Sperre angeordnet. Doch wie ist es überhaupt zu dieser Entscheidung gekommen?



Die Entstehung von Anna's Archive und aktuelle Probleme


In den letzten Jahren haben Plattformen wie Sci-Hub, Libgen und Z-Library die Welt der Piraterie im Bereich wissenschaftlicher Literatur revolutioniert. Als Reaktion auf rechtliche Probleme der Z-Library wurde der umstrittene Pirate Library Mirror ins Leben gerufen. Aus diesem entstand wiederum "Anna's Archive", eine Plattform die sich als größte offene Bibliothek der Menschheitsgeschichte bezeichnet.



Die italienische Verlegerverband (AIE) reichte im Dezember 2023 eine Urheberrechtsklage gegen Anna's Archive ein. In der Klage wurde betont, dass weit weiterhin als 30 Bücher, ein Bruchteil der insgesamt 25 Millionen Bücher und 99⸴4 Millionen Dokumente auf der Plattform, ohne Erlaubnis verbreitet worden seien.



Die Verlagsbeschwerde und ihre Folgen


Eine Untersuchung der italienischen Direktion für digitale Dienste bestätigte die Vorwürfe gegen Anna's Archive. Aufgrund der massiven Rechtsverletzung ordnete die italienische Regulierungsbehörde AGCOM eine DNS-Sperre an die innerhalb von 48 Stunden umgesetzt werden musste.



Die amtliche Anordnung verpflichtet die italienischen Internetprovider zur Deaktivierung von https://annas-archive.org. Auch wenn alternative Adressen existieren – droht eine dauerhafte Sperrung aller künftigen Domains. Die Betreiber haben bis Mitte Februar Zeit die Entscheidung anzufechten, planen jedoch vorerst keine juristischen Schritte.



Empfehlung zur Umgehung der Zensur


In der Zwischenzeit empfiehlt Anna's Archive seinen Nutzern, VPNs oder TOR zu verwenden um die Zensur zu umgehen. Dies berichtet TorrentFreak in einem aktuellen Artikel.



Der Kampf für digitale Freiheit


Der Fall "Anna's Archive" wirft erneut wichtige Fragen zur digitalen Freiheit auf. Während Verlage um den Schutz ihrer Rechte kämpfen · suchen Plattformen und Nutzer sicherlich weiter nach Wegen · Zensur und Sperren zu umgehen.



Die Auseinandersetzung zwischen Schattenbibliotheken und Verlagen dürfte in Zukunft weitere rechtliche Herausforderungen mit sich bringen. Trotz rechtlicher Risiken und Widerstände wird Anna's Archive weiterhin alles daran setzen, Millionen von Büchern und Artikeln der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.



Zusätzliche Informationen und Hintergrundwissen


Die Situation rund um Anna's Archive ist Teil eines größeren Konflikts zwischen traditionellen Verlagen und Online-Plattformen die Zugang zu wissenschaftlicher Literatur und anderen digitalen Inhalten ermöglichen. Dieser Konflikt betrifft nicht nur Italien · allerdings ist international und wirft grundsätzliche Fragen zum Urheberrecht · zu digitaler Zensur und zur Freiheit des Wissenszugangs auf.



Anna's Archive ist nur eine von vielen Plattformen die sich in diesem Spannungsfeld bewegen. Die Auseinandersetzung zwischen Verlagen die ihre Rechte schützen wollen und digitalen Bibliotheken die den freien Zugang zu Wissen fördern, wird voraussichtlich weiterhin für Diskussionen und Kontroversen sorgen. Es ist ein Thema, das nicht nur rechtliche, einschließlich ethische und gesellschaftliche Aspekte berührt.



Die Empfehlung von Anna's Archive zur Nutzung von VPNs oder TOR zur Umgehung der DNS-Sperre zeigt, ebenso wie sich die Technologie als Werkzeug in einem solchen Konflikt etabliert. Die Bemühungen, digitale Zensur zu umgehen, verursachen neuen Entwicklungen in der IT-Sicherheit und zu einer Debatte über die Grenzen der Online-Regulierung.



Die Geschichte von Anna's Archive und ähnlichen Plattformen verdeutlicht ebenfalls die Sehnsucht vieler Menschen nach freiem Zugang zu Wissen und Bildung. Während der Konflikt zwischen Verlagen und digitalen Bibliotheken weitergeht ist es wichtig, Lösungen zu finden die sowie den Schutz geistigen Eigentums als auch den freien Informationsaustausch berücksichtigen.






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