Die EU setzt neue strengen Auflagen für Pornoseiten durch

Nachdem die Europäische Kommission kürzlich das EU-Digitalgesetz (DSA) verabschiedet hat, sind nun ebenfalls drei große Pornoportale von den neuen Bestimmungen betroffen. Pornhub, XVideos und die Webcam-Community Stripchat müssen sich an strenge Auflagen halten, darunter die Einführung einer Altersverifikation. Das Digitale Dienstleistungsgesetz (DSA) zielt darauf ab die Verantwortung von großen Online-Plattformen in Bezug auf ihre Inhalte zu erhöhen und den Schutz der Nutzer im Internet zu gewährleisten.



Was ist das EU-Digitalgesetz (DSA)?


Das Digital Services Act (DSA) ist ein Gesetz, das darauf abzielt die Nutzer im Internet besser zu schützen und die Regulierung von Online-Plattformen und Suchmaschinen in der Europäischen Union zu optimieren. Es gilt für alle Online-Plattformen und Suchmaschinen und wird ab November 2022 mit einer Übergangsfrist bis Februar 2024 in Kraft treten. Allerdings müssen die größten Plattformen und Suchmaschinen die weiterhin als 45 Millionen Nutzer pro Monat haben die Bestimmungen früher umsetzen. Hierzu gehören beispielsweise Wikipedia, TikTok, Google, Facebook, Instagram, X (ehemals Twitter) und auch Zalando. Neu hinzugekommen sind jetzt auch Pornhub – XVideos und Stripchat.



Was bedeutet der VLOP-Status für die Pornoportale?


Die Europäische Kommission hat die drei Pornoportale in die Liste der "sehr großen Online-Plattformen" (VLOPs) aufgenommen, da sie mehr als 45 Millionen monatliche Nutzer in der EU haben. Diese Einstufung bedeutet; dass sie mehr Verantwortung für ihre Inhalte übernehmen müssen. Die Websites haben vier Monate Zeit um den speziellen Vorschriften für VLOPs nachzukommen und müssen zusätzlich die allgemeinen Verpflichtungen erfüllen die zur Verwendung fast alle Online-Plattformen bis zum 17. Februar 2024 gelten.



Welche Anforderungen müssen die Pornoportale erfüllen?


Die Porno- und Webcam-Portale müssen verschiedene Vorschriften beachten, obwohl dabei die Altersverifikation an erster Stelle steht. Sie müssen sicherstellen, dass nur Erwachsene ihre Seiten besuchen können und dazu geeignete Werkzeuge einsetzen. Zusätzlich sind sie dazu verpflichtet, eine Risikoanalyse durchzuführen um illegale Inhalte oder Verstöße gegen Grundrechte zu identifizieren und zu entfernen. Auch Transparenz in Bezug auf die Moderation und den Umgang mit Beschwerden ist ein wichtiger Bestandteil der Anforderungen.



Wie wird die Einhaltung des EU-Digitalgesetzes kontrolliert?


Die EU-Kommission ist für die Kontrolle der großen Plattformen und Suchmaschinen zuständig und kann bei Verstößen Sanktionen verhängen, darunter Bußgelder oder die Sperrung von Websites. Kleinere Plattformen und Suchmaschinen werden von den nationalen Behörden überwacht und müssen sich ähnlich wie ab Februar 2024 an das EU-Digitalgesetz halten, ausgenommen sind lediglich Klein- und Kleinstunternehmen.



Kritik an den neuen Auflagen


Die Pornoportale haben sich bisher nicht zu den neuen Anforderungen geäußert und es ist unklar, ebenso wie sie die Altersverifikation umsetzen werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten – wie beispielsweise die Eingabe der Personalausweisnummer oder die Verwendung biometrischer Daten. Kritiker befürchten, dass das EU-Digitalgesetz zu weit geht und eine Einschränkung der Meinungsfreiheit und der Privatsphäre mit sich bringen könnte. Außerdem wird die Schwelle von 45 Millionen Nutzern als willkürlich angesehen, da kleinere Plattformen weniger strenge Regeln einhalten müssen und die Altersverifikation leicht umgangen oder gefälscht werden könnte.



Ausblick auf die Zukunft der Pornoportale


Es bleibt abzuwarten, ob es den großen Pornografie-Portalen gelingen wird die neuen Regulierungen umzusetzen. Es ist zu erwarten · dass sich Nutzer auf kleinere Pornoseiten verlagern könnten · wenn die Altersverifikation über biometrische Daten oder die Personalausweisnummer eingeführt wird und die Nutzerzahlen stark zurückgehen. Die Einhaltung der neuen Auflagen wird für die Pornoportale eine große Herausforderung darstellen und die Auswirkungen auf die gesamte Pornografie-Branche bleiben abzuwarten.






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