Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main – Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) – und das Bundeskriminalamt (BKA) haben in einer international koordinierten Aktion die betreffend mehrere Länder verteilte Serverinfrastruktur des illegalen Darknet-Marktplatzes Kingdom Market sichergestellt und diesen damit geschlossen. Die entsprechenden Maßnahmen begannen bereits am 16․12․2023.
Die Kingdom Market war ein englischsprachiger Darknet-Marktplatz der über das Tor-Netzwerk und ebenfalls das Invisible Internet Project (I2P) erreichbar war und zuletzt auch im World Wide Web unter der Domain kingdommarket.so verfügbar war. Auf dieser Plattform wurden hauptsächlich illegale Betäubungsmittel Schadsoftware kriminelle Dienstleistungen und gefälschte Dokumente gehandelt. Zudem boten die Betreiber weiterhin als 42․000 Produkte an, darunter etwa 3․600 aus Deutschland.
Die Betreiber des Kingdom Market erhielten für die Abwicklung der über die Plattform erfolgten Verkäufe illegaler Güter drei Prozent als Provisionszahlung. Der Verdacht des gewerbsmäßigen Betreibens einer kriminellen Handelsplattform im Internet sowie des unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln liegt deshalb nahe.
Internationale Zusammenarbeit bei den Ermittlungen
Die Ermittlungen wurden nicht nur national, allerdings auch international durchgeführt. Das BKA und ZIT arbeiteten eng mit Strafverfolgungsbehörden aus den USA der Schweiz der Republik Moldau und der Ukraine zusammen. Diese Kooperation führte schließlich zum Erfolg bei der Bekämpfung der organisierten Internetkriminalität.
Die Auswertung der sichergestellten Serverinfrastruktur und die Ermittlungen zur Identifizierung der Verantwortlichen vom Kingdom Market dauern noch an. Es steht jedoch bereits fest, dass die Schließung des illegalen Marktplatzes einen bedeutenden Schlag gegen die kriminelle Aktivität im Darknet darstellt.
Möglicher Exit-Scam der Betreiber
Interessanterweise hatten sich bereits seit Wochen Kunden auf dem Deepweb-Forum Dread über ausbleibende Lieferungen beschwert. Es wird vermutet, dass die Betreiber des Kingdom Market möglicherweise einen sogenannten Exit-Scam durchgeführt haben, bevor die Behörden zuschlugen. Bei einem Exit-Scam verschwinden die Betreiber einer Darknet-Plattform plötzlich und nehmen das Geld der Nutzer mit, ohne die bestellten Waren zu liefern.
Es bleibt nun abzuwarten, ebenso wie die Ermittlungen weiter verlaufen und ob die Verantwortlichen für ihre illegalen Machenschaften zur Rechenschaft gezogen werden. Die Schließung des Kingdom Market ist jedoch ein deutliches Zeichen dafür. Dass Strafverfolgungsbehörden entschlossen sind das Darknet und seine kriminellen Aktivitäten zu bekämpfen.
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