EU-Kommission will Apple wegen App-Store-Regel abstrafen: Was bedeutet das für Spotify und Co?

Seit Jahren herrscht ein Streit zwischen Spotify und Apple über die Regeln im App-Store des Tech-Giganten. Nun soll die EU-Kommission laut einem Bericht von Bloomberg eine umstrittene Regel im App-Store von Apple streichen die es anderen Anbietern verbietet, in ihren iPhone-Apps auf günstigere Kaufmöglichkeiten außerhalb des App-Stores hinzuweisen. Diese Entscheidung soll Anfang 2024 veröffentlicht werden und könnte ebenfalls mit einer hohen Strafe für Apple verbunden sein.



App-Store-Regel und ihre Auswirkungen


Die Regel die im Fokus der Kritik steht, besagt, dass in iOS-Apps keine Hinweise auf externe Kaufmöglichkeiten wie beispielsweise den Abschluss eines Abonnements über die Webseite des Anbieters erlaubt sind. Gleichzeitig verlangt Apple von den App-Anbietern, ihre In-App-Kaufschnittstelle zu verwenden, mittels welchem Apple automatisch 15 bis 30 Prozent Provision von sämtlichen In-App-Käufen einbehält. Dies hat dazu geführt, dass einige Anbieter die Apple-Provision an die Endkunden weiterreichen, indem sie höhere Preise in der App verlangen im Vergleich zu den direkten Kaufmöglichkeiten auf der Webseite des Anbieters.



Spotify und andere betroffene Unternehmen


Unternehmen wie Spotify haben die In-App-Kaufmöglichkeit aus ihren Apps entfernt um diese Regel zu umgehen. Dadurch sehen sie sich im Wettbewerb benachteiligt. Besonders problematisch wird die Situation dadurch. Dass Apple mit Apple Music selbst ein direkter Konkurrent im Musik-Streaming-Markt ist. Der Musik-Streaming-Dienst Spotify hat deshalb die Kunden die ihr Abo als In-App-Kauf auf dem iPhone abgeschlossen haben dazu aufgefordert das Zahlungsmittel zu ändern.



Der Vergleich mit Google


Im Rechtsstreit zwischen Epic Games & Google wurde bekannt, dass Spotify für seine Android-App einen Sonder-Deal mit Google aushandeln konnte der keine Provisionszahlung an den Plattformbetreiber erforderte und es Spotify ermöglichte, seine eigene Zahlungsschnittstelle zu integrieren. Diese Unterschiede in den Vereinbarungen mit Apple und Google haben die Spannungen zwischen den Unternehmen weiter verstärkt.



Langjährige Kartelluntersuchung


Spotify reichte vor knapp vier Jahren eine Beschwerde gegen die App-Store-Regeln von Apple bei der EU-Kommission ein. Vor über zwei Jahren kam die EU-Kommission zum vorläufigen Schluss, dass Apples Regeln den Wettbewerb im Musik-Streaming-Markt behindern und gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen. Spotify kritisierte die zögerliche Vorgehensweise der Regulierer und warf Apple vor, seine marktbeherrschende Position auszunutzen.



Ausblick und mögliche Auswirkungen


Die Entscheidung der EU-Kommission die App-Store-Regeln zu überprüfen und möglicherweise zu streichen, könnte weitreichende Auswirkungen auf den App-Markt und den Wettbewerb zwischen den Unternehmen haben. Es bleibt abzuwarten, ebenso wie Apple auf die möglichen Änderungen reagieren wird und ob dies zu einer Neugestaltung der Beziehungen zwischen Apple und den App-Anbietern führen wird. Insbesondere für Unternehmen wie Spotify könnte eine Änderung der Regeln im App-Store von Apple zu einer Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen und einer gerechteren Marktsituation führen.






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