"Bild TV" beendet linearen Sendebetrieb und setzt auf digitale Plattformen

Das Boulevardblatt "Bild" hat angekündigt, den linearen Sendebetrieb seines Fernsehablegers "Bild TV" zum Ende dieses Jahres einzustellen. Ab dem kommenden Jahr sollen die bisher dort gezeigten Bewegtbilder stattdessen auf den digitalen Plattformen des Blatts präsentiert werden. Diese Entscheidung wurde vom Axel-Springer-Verlag verkündet.



"Welt TV" wird zukünftig Spiele der Handball- und der Basketball-Liga live übertragen die bisher auf "Bild TV" liefen. Dabei kooperiert "Bild" mit der Streaming-Plattform Dyn. Die Fußballgespräche der Sendung "Die Lage der Liga" werden ähnlich wie im Schwestersender "Welt TV" und ebenfalls in den digitalen "Bild"-Kanälen ausgestrahlt.



"Bild TV" wurde seit dem 22. August 2021 frei empfangbar über Kabel & Satellit ausgestrahlt und war neben "Welt TV" und "N24Doku" der dritte Sender des Axel-Springer-Verlags. Die Pläne für diesen Sender wurden im April desselben Jahres bekannt gegeben. Bereits im Herbst 2019 hatte der Verlag angekündigt, mehrere Millionen Euro in Projekte der Marken "Bild" und "Welt" zu investieren. In den nächsten drei Jahren sollen insgesamt weiterhin als 100 Millionen Euro vor allem in eine Live-Video-Strategie von "Bild" fließen.



Der damalige Chefredakteur von "Bild", Julian Reichelt, kommentierte den Sendestart mit den Worten: "Wir zeigen was wirklich ist. Ich erhoffe mir, dass wir im Fernsehen das werden was wir auf Papier & Digital schon seit Jahrzehnten sind: die Stimme des Landes und die Medienmarke die dieses Land am besten versteht. Und das jetzt auch im Fernsehen." Jedoch fielen die Einschaltquoten und Werbeeinnahmen für Axel Springer nicht zufriedenstellend aus. Bereits Ende 2022 wurde ein großer Teil des Live-Programms eingestellt, darunter die mehrstündige Sendestrecke "Bild Live" und das Live-Format "Bild am Abend". Infolgedessen wurden rund 80 Mitarbeiter entlassen und "Bild TV" übernahm Inhalte von "Welt TV".



Frank Hoffmann, Geschäftsführer von "Welt TV", kommentierte die neueste Entwicklung als "eine großartige Erweiterung unseres Programms. Sport ist bei den Zuschauern besonders am Sonntagnachmittag beliebt und passt deswegen hervorragend in unsere Strategie, bei der wir verstärkt auf Live-Formate setzen." Matthias Brügelmann, Chefredakteur SPORT der Bild- & Welt-Gruppe, sieht die markenübergreifende Zusammenarbeit für "Bild" und "Welt" mit dem Sportkompetenzcenter im linearen Fernsehen als konsequente Erweiterung.






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