
Im polnischen Obersten Verwaltungsgericht wurden illegale Krypto-Mining-Rigs gefunden. Ein technischer Mitarbeiter des Gerichts entdeckte die Geräte im August und Anfang September dieses Jahres. Die genaue Dauer, für die sie bereits im Gerichtsgebäude versteckt waren, ist noch unklar. Die Krypto-Mining-Rigs wurden in einem Lüftungsschacht und im technischen Fußboden des Gebäudes gefunden. Offenbar waren die leistungsstarken Rechner mit Modems ausgestattet, die einen eigenständigen Internetzugang suggerieren, jedoch nicht mit dem Netzwerk des Gerichtsgebäudes verbunden waren. Der Vorfall hat nach Angaben von Richter Sylwester Marciniak, dem Vorsitzenden der Abteilung für gerichtliche Informationen, nicht zu einer Bedrohung der gespeicherten Daten geführt.
Stromverbrauch und Ermittlungen
Die Krypto-Mining-Rigs verbrauchten jedoch eine erhebliche Menge Strom, was zu Kosten von mehreren hundert bis tausend Złoty pro Monat führte. Die genaue Höhe des Stromverbrauchs wird noch von Experten aus den Bereichen IT, Strom und Energieverbrauch ermittelt. Die Staatsanwaltschaft hat bereits Ermittlungen eingeleitet und die Agentur für innere Sicherheit eingeschaltet. Es wird geprüft, ob es sich bei den Betreibern der illegalen Krypto-Mining-Rigs um Mitarbeiter des Gerichts oder Dritte handelt. Bislang wurde noch keine Anklage erhoben.
Verdacht gegen Wartungsfirma
Einige Wochen nach der Entdeckung der Krypto-Mining-Rigs kündigte das Gericht den Vertrag mit dem Wartungsunternehmen, das für die Anlagen im Gebäude verantwortlich war. Das Unternehmen selbst hatte bereits vor der Kündigung reagiert und die beiden Mitarbeiter, die für die Wartung des betroffenen Gebäudeteils zuständig waren, entlassen. Aktuell werden die Mitarbeiter des Wartungsunternehmens als Hauptverdächtige betrachtet. Der Vorwurf gegen sie lautet Elektrizitätsdiebstahl. Die Krypto-Mining-Rigs sind aufgrund ihrer hohen Leistungsfähigkeit stromintensiv und können so zu beträchtlichen finanziellen Gewinnen für die Betreiber führen. Daher versuchen diese oft, die Geräte an Orten aufzustellen, an denen sie Strom stehlen können.
Kein Einzelfall in Polen
Der Fall der illegalen Krypto-Mining-Rigs im polnischen Obersten Verwaltungsgericht ist nicht der erste Vorfall dieser Art in Polen. Bereits vor zwei Jahren wurde ein IT-Mitarbeiter erwischt, der Krypto-Mining-Rigs im Warschauer Polizeihauptquartier versteckte und dabei den Strom des Gebäudes nutzte. Es scheint, dass das illegale Krypto-Mining in Polen ein wachsendes Problem ist, das auch Behörden und öffentliche Einrichtungen betrifft. Angesichts des finanziellen Anreizes und der Möglichkeit, stromintensive Geräte unbemerkt zu betreiben, ist es wichtig, dass solche Fälle weiterhin untersucht und geahndet werden, um die Sicherheit von Daten und die Integrität von Gebäuden zu gewährleisten.
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