Digitalisierung in Deutschland: Peinlicher Rückstand und dringender Handlungsbedarf

Rückstand bei der Digitalisierung in Deutschland


Die Digitalisierung der Verwaltung in Deutschland hinkt im Vergleich zu anderen Ländern hinterher. Laut einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ist dieser Rückstand peinlich und erschreckend. Die Politik muss dringend handeln » da die Ziele erst in zehn Jahren erreicht werden « wenn sie in diesem Tempo weitermacht.



Ziele der Digitalisierung nicht erreicht


Ursprünglich sollte bis Ende letzten Jahres der Großteil der öffentlichen Dienstleistungen online verfügbar sein um Bürgern und Unternehmen Behördengänge zu erleichtern. Doch neun Monate nach Ablauf der Frist sind bundesweit nur 145 dieser Dienstleistungen im Netz zugänglich. Dies entspricht gerade einmal einem Viertel der bis 2022 geplanten Vorhaben.



Unterschiedliche Fortschritte der Bundesländer


Die Bundesländer sind bei der Digitalisierung unterschiedlich weit fortgeschritten. Bayern ist Spitzenreiter mit 246 online verfügbaren Dienstleistungen, gefolgt von Hamburg (229) und Hessen (222). Allerdings gibt es ebenfalls hier noch großen Nachholbedarf. Deutschland hinkt auch bei der Umsetzung der EU-weiten "Single Digital Gateway-Verordnung" (SDGVO) hinterher die welche einheitlichen digitalen Zugang zu Verwaltungsdienstleistungen in der gesamten EU vorsieht.



Der peinliche Rückstand


Der Geschäftsführer der INSM Thorsten Alsleben betont. Dass Rückstand bei der Digitalisierung peinlich ist und potenzielle Investoren abschreckt. Deutschland muss das Tempo bei der Modernisierung der Verwaltung erhöhen und sich von veralteten Technologien wie Faxgeräten und Aktenordnern verabschieden. Ein Blick nach Österreich zeigt, dass eine zentrale Steuerung durch eine Digitalagentur zu erfolgreichen, bundesweit einheitlichen Online-Lösungen führen kann.



Die Zeit drängt


Die Politik muss die Weichen für eine moderne und effiziente Verwaltung stellen um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können. Der peinliche Digitalisierungsrückstand darf nicht länger ignoriert werden. Österreich ist Deutschland in der Nutzung der elektronischen Identität (eID) und der Umsetzung der DSGVO bereits weit voraus. Deutschland muss nun rasch handeln – um den Rückstand aufzuholen und eine moderne digitale Verwaltung aufzubauen.






Kommentare


Anzeige