150 Piratenseiten von Naver Webtoon geschlossen

Naver Webtoon schaltete 150 Piratenseiten auf einmal ab

Die südkoreanische Firma Naver Webtoon hat erfolgreich 150 Piratenseiten geschlossen. Im Oktober wurde bekannt, dass Naver Webtoon einen DMCA-Antrag in den USA gestellt hat, in dem 360 Domains von Websites genannt wurden, auf denen die Comics des Unternehmens illegal angeboten wurden. In den letzten Monaten hat es Naver Webtoon geschafft, etwa 150 Websites mit insgesamt 2,5 Milliarden jährlichen Besuchen zu schließen. Allein auf einer dieser Seiten gab es jährlich 750 Millionen Besuche. Die DMCA-Vorladung wurde an den CDN-Anbieter Cloudflare geschickt, der von vielen Piraten genutzt wird, um den Standort ihrer Webserver zu verschleiern.



DMCA-Vorladungen sind in den USA beliebt, da sie den Rechteinhabern eine kostengünstige Möglichkeit bieten, Vermittler wie Cloudflare dazu zu zwingen, die Daten von rechtsverletzenden Nutzern herauszugeben. Cloudflare bietet kostenlos Reverse-Proxy-Dienste an, die es schwer machen, den Standort der Webserver zu erkennen. Deshalb werden die meisten Vorladungen in den USA an Cloudflare gerichtet, um die persönlichen Daten der Betreiber von Piratenseiten offenzulegen. Es ist üblich, dass mehrere Domains in einem Antrag gleichzeitig eingereicht werden. Auch die Tochtergesellschaft des Domain-Registrars Tonic.to war in den letzten Monaten von gerichtlichen DMCA-Vorladungen betroffen.



Naver Webtoon hatte im Sommer einen Antrag gestellt, um die Kundendaten von 360 Domains aufzudecken. Dadurch konnte der Datenverkehr zu illegalen Anbietern um 30 Prozent reduziert werden. Das Unternehmen verwendet in den Vorladungen mehrere Domains, um die Identität der Betreiber herauszufinden. Die Anzahl der betroffenen Piratenseiten liegt jedoch deutlich unter den 360 genannten Domains. Einige bekannte illegale Websites, wie Aquamanga, haben sich bisher nicht mit einer neuen Domain online geschaltet.



Die Pressemitteilung von Naver Webtoon im Juli betonte, dass das Unternehmen nach Erhalt der Vorladung und der ergreifenden Maßnahmen die Aktivitäten von 150 illegalen Websites im Ausland gestoppt hat. Laut der Pressemitteilung handelte es sich um die erste gerichtliche Aktion der Webtoon-Branche in den USA. Naver Webtoon wird die erhaltenen Informationen über die Cloudflare-Kunden mit den Strafermittlungsbehörden teilen und hofft, die Online-Piraten strafrechtlich zu verfolgen.



Naver Webtoon setzt seit einigen Jahren ein eigenes digitales Wasserzeichen namens "Tunleader" als Schutz ein. Damit können sie die Käufer und somit die Quelle der Schwarzkopien identifizieren. Seit Mai überprüft Naver Webtoon mit dem Projekt "Wave" große Websites in Nordamerika und erstellt alle drei Monate einen Bericht über den Betrieb von Piratenseiten. Kim Kyun-nam, der Anti-Piraterie-Chef von Naver Webtoon, betont, dass ihre Maßnahmen nicht nur ihnen selbst, sondern der gesamten Webtoon-Branche helfen werden. Das Unternehmen wird auch in Zukunft alle juristischen Maßnahmen ergreifen, um gegen illegale Anbieter vorzugehen.






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