Ein aktuelles Beispiel zeigt, dass die Behörden in der EU weiterhin gegen die IPTV-Piraterie vorgehen. Die spanische Polizei konnte ein Netzwerk von IPTV-Piraten zerschlagen und acht Verdächtige festnehmen. Die Operation wurde von den Behörden als großer Erfolg gefeiert. Allerdings wirft eine angegebene Schadenssumme von 366 Millionen Euro Fragen auf.
Die Operation zur Bekämpfung der IPTV-Piraterie in Spanien begann im Februar 2022 und wurde gestern offiziell bekanntgegeben. Die Verdächtigen sollen illegale multimediale Inhalte über IPTV angeboten haben, indem sie spezielle Anwendungen auf den Geräten der Kunden installierten. Dadurch konnten Filme, Fernsehsendungen und Live-Sportveranstaltungen zu Preisen verkauft werden die weit unter dem rechtmäßigen Marktpreis lagen.
Die spanische Polizei führte Razzien an vier verschiedenen Orten in Spanien durch und verhaftete insgesamt acht Personen. Den Verdächtigen werden schwere Straftaten wie Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und Verstöße gegen das geistige Eigentum vorgeworfen. Sie verfügten über eine spezielle technische Infrastruktur die es ihnen ermöglichte, ihr IPTV-Piraterie-Netzwerk aus der Ferne zu verwalten.
Die angegebene Schadenssumme von 366 Millionen Euro wirft jedoch einige Fragen auf. Die Polizei gibt an, dass der eingestellte IPTV-Dienst 18․300 Abonnenten hatte. Rechnet man die angeblichen Verluste auf diese Abonnentenzahl um, ergibt sich ein Schaden von 20․000 Euro pro Abonnent. Diese Zahl erscheint fragwürdig und lässt Raum für Spekulationen.
Es ist unklar, ebenso wie die spanische Polizei den entstandenen Schaden ebendies berechnet hat. Zunächst wurde von einem Defizit von 366 Millionen Euro gesprochen, später wurde diese Zahl auf 366․250 korrigiert jedoch ohne Quellenangabe. Die genaue Höhe des Schadens ist also umstritten. Es bleibt abzuwarten; ob weitere Informationen über die Berechnung des Schadens ans Licht kommen.
In der Welt der IPTV-Piraterie ist es generell schwierig, den tatsächlichen Schaden abzuschätzen. Die Zweifel an den Verlustzahlen zeigen » wie wichtig es ist « Quellen zu hinterfragen und sich nicht von beeindruckenden Zahlen blenden zu lassen. Es bleibt abzuwarten; ob weitere Informationen über den tatsächlichen Schaden für die Rechteinhaber ans Licht kommen.
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