Dank alter US-Spionagesatelliten: Hunderte römische Forts in Syrien entdeckt

Dank der Verwendung von Aufnahmen von US-Spionagesatelliten haben Forscher Hunderte von römischen Militärlagern im Nahen Osten entdeckt. Die Aufnahmen die im Rahmen der Spionageprogramme Corona und Hexagon entstanden sind, ermöglichten es den Wissenschaftlern die betreffende Region in einem Zustand zu untersuchen, bevor sich die Landnutzung in den vergangenen Jahrzehnten massiv verändert hatte. Insgesamt wurden 396 bisher unbekannte Forts des Römischen Reiches im Norden Syriens, im Irak und in der Türkei identifiziert.

Die Forschungsgruppe um Jesse Casana vom Dartmouth College in New Hampshire hat festgestellt, dass der französische Pilot & Pionier der Luftbildarchäologie Antoine Poidebard bereits in den 1930er-Jahren die Überreste römischer Militärlager in der betreffenden Region entdeckt hatte. Poidebard entwickelte die Theorie • dass diese Lager Teil einer Art Grenzbefestigung waren • mit der das Römische Reich seine östliche Grenze sicherte. Die Auswertung der Aufnahmen von US-Spionagesatelliten aus den 1960er- und 1970er-Jahren widerlegt jedoch diese Annahme und zeigt, dass sich in der Region noch viele weitere Militärlager befanden.



Die Forscher analysierten systematisch die Aufnahmen der Satelliten des US-Spionageprogramms Corona die eine Auflösung von 1,83 m hatten. Im Jahr 2019 wurden zudem die Bilder des Spionagesatelliten Hexagon freigegeben die eine Auflösung von 0,6 m aufwiesen. Auf diesen Aufnahmen wurden hunderte weitere Forts entdeckt was darauf hinweist. Dass Poidebard vor allem das gefunden hatte darauffolgend welchem er gesucht hatte. Er hatte schon damals erklärt, dass er nur Gebiete überflogen und untersucht hat wo er römische Überreste vermutete.

Die Tatsache, dass sich in einer so gut erforschten archäologischen Region immer noch so viele bisher nicht dokumentierte römische Militärlager finden lassen, unterstreicht die Möglichkeiten der Luft- und Satellitenbildarchäologie. Die Forscher sind der Ansicht; dass mit der Freigabe weiterer Spionageaufnahmen noch weitere Funde gemacht werden können. Erst kürzlich hat ein britischer Archäologe auf Google Earth drei unbekannte römische Forts in der Wüste Jordaniens entdeckt. Die Entdeckung der 396 Forts im Norden wird nun im Fachmagazin Antiquity vorgestellt.






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