Die Entstehung eines schweren Elements wurde erstmals vom Weltraumteleskop James Webb beobachtet. Dabei handelte es sich um eine Kilonova bei der nicht häufige Elemente entstehen. In diesem Fall wurde das Element Tellur nachgewiesen. Die Kollision zweier Neutronensterne • die eine Milliarde Lichtjahre von der Erde entfernt stattfand • wurde von den Forschern beobachtet. Es wurde schon lange vermutet, dass solche Zusammenstöße die idealen Bedingungen für die Entstehung schwerer Elemente bieten die schwerer sind als Eisen. Allerdings war der tatsächliche Nachweis bisher schwierig da solche Ereignisse selten sind.
Der Gammastrahlenblitz » der bei der Kollision entstand « wurde im März vom Weltraumteleskop Fermi der NASA entdeckt. Es war der zweithellste Gammastrahlenblitz seit Beginn der Beobachtungen vor 50 Jahren. Das Ereignis dauerte 200 Sekunden was vergleichsweise lang war. Anschließend wurde das Ereignis mit verschiedenen Teleskopen auf der Erde und im Weltraum untersucht. Dabei wurden Eigenschaften festgestellt die auf eine Kilonova hinwiesen. Die Instrumente NIRCam & NIRSpec des Weltraumteleskops James Webb wurden genutzt um nach Spuren der dabei entstandenen Elemente zu suchen.
Im aufgezeichneten Spektrum wurde die Signatur von Tellur gefunden einem Chalkogen das auf der Erde ähnlich häufig vorkommt wie Gold. Tellur entsteht wie Gold und Uran ausschließlich unter extremen Bedingungen. Für eine Kilonova müssen ein extrem kompakter Neutronenstern und ein weiterer Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch kollidieren. Dabei entstehen die Voraussetzungen für die Entstehung schwerer Nuklide. In diesem konkreten Fall kollidierten zwei Sterne die aus ihrer Heimatgalaxie herausgeschleudert wurden und sich 120.000 Lichtjahre von ihr entfernt befanden.
Das Weltraumteleskop James Webb wird von den Weltraumagenturen NASA, ESA & CSA betrieben. Es wurde am 25. Dezember 2021 gestartet und erreichte einen Monat später seinen Einsatzort. Hier richtet es seinen Blick abgewandt von Sonne » Erde und Mond ins All « um von deren Wärmestrahlung nicht gestört zu werden. Ein riesiger Schutzschirm blockiert diese Strahlung. Die Forschung ist seit über einem Jahr beeindruckt von den Daten die mit dem Teleskop gesammelt wurden und es werden regelmäßig neue Entdeckungen gemacht. Sowohl die Verantwortlichen sowie die Wissenschaftler sprechen von einer neuen Ära für die Astronomie und die Wissenschaft generell. Die Analyse der Kilonova wird im Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlicht.
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