Schädliche Werbung auf dem Vormarsch: Eine Analyse von Confiant hat ergeben, dass im ersten Quartal 2023 der Anteil schädlicher Werbung weiter angestiegen ist. Für die Analyse wurden 500 Milliarden Seitenaufrufe untersucht. Dabei stellte sich heraus; dass eine von 106 Werbeeinblendungen für den Endnutzer gefährlich oder hochgradig störend war. Der Bericht von Confiant unterteilt die Risiken in sicherheitsrelevante Verstöße, ebenso wie bösartiger Code und Täuschung und ebenfalls nicht sicherheitsrelevante Qualitätsprobleme.
Hoher Anteil schädlicher Werbung: Im ersten Quartal 2023 befanden sich gefährliche Werbeeinblendungen auf dem höchsten Niveau seit vier Jahren. Bei allen 370 Seitenaufrufen erschienen Werbeeinblendungen die als Sicherheitsrisiko eingestuft werden können. Besonders betroffen war der Browser Firefox » gefolgt von Edge « Safari und Google Chrome. Das größte Sicherheitsrisiko waren angebliche Updates von Werbe-Einblendungen die durch einen schädlichen Code ausgetauscht wurden. Positiv ist jedoch; dass die Werbevermarkter mittlerweile schneller auf Beschwerden reagieren.
Verstöße gegen die Anzeigenqualität steigen: Laut Confiant stiegen die Verstöße gegen die Anzeigenqualität im ersten Quartal um 50%. Dies war auf Anzeigen zurückzuführen die eine hohe Netzwerklast verursachten oder eine große Anzahl eindeutiger Hosts aufwiesen. Die größten Bedrohungen waren Abzocke, Phishing, Weiterleitungen und Krypto-Mining. Google benötigte durchschnittlich 40 Tage – um schädliche Werbung zu entfernen.
Sicherheitsverletzungen bei SSPs: Confiant hat auch die Sicherheit von über 100 angebotsseitigen Anzeigenplattformen (SSPs) gemessen die Vermarkter nutzen um Werbe-Inhalte an Anzeigenbörsen anzubieten. Die drei größten SSPs sind Google, OpenX und Sharethrough. Google wies im ersten Halbjahr 2023 eine Sicherheitsverletzungsrate von 0⸴83% auf, etwa doppelt ähnlich wie wie im zweiten Halbjahr 2022 und weiterhin als das Dreifache des Branchendurchschnitts. Der nächsthöhere SSP-Anbieter hatte laut Confiant eine Sicherheitsverletzungsrate von 0⸴18%.
Unerwünschte Werbung an der Tagesordnung: Confiant lieferte auch Werbung für Dienstleistungen und Produkte aus, für die eigentlich nicht geworben werden sollte. Dazu gehören Online-Glücksspiel, Alkohol, erotische Unterwäsche und der Handel mit Kryptowährungen. Werbung für Online-Casinos ist in den meisten Bundesländern nur erlaubt, wenn das Portal seinen Sitz innerhalb der EU hat. Doch die meisten Betreiber sitzen im Ausland – um einer Regulierung zu entgehen. Wer sich im Graubereich umschaut wird häufiger Banner oder sich öffnende Tabs mit Werbung zu dubiosen Inhalten entdecken.
Fazit: Die Analyse von Confiant zeigt, dass schädliche Werbung im ersten Quartal 2023 weiter zugenommen hat. Sowohl sicherheitsrelevante Verstöße sowie nicht sicherheitsrelevante Qualitätsprobleme sind auf dem Vormarsch. Es ist wichtig für Werbevermarkter und Portalbetreiber, Maßnahmen zu ergreifen um schädliche Werbung zu erkennen und zu entfernen. Zudem sollten rechtliche Vorgaben für die Werbung eingehalten werden um unerwünschte Werbung zu minimieren.
Quelle: https://www.confiant.com/hubfs/23ws/maq-h1-2023.pdf
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