Smartphones an Schulen in Niedersachsen: Kein generelles Verbot

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Smartphone-Nutzung an Schulen: Niedersachsen lehnt generelles Verbot ab

In der Debatte um die Nutzung von Smartphones an Schulen hat sich die niedersächsische Landesregierung klar positioniert und spricht sich gegen ein generelles Verbot von Handys in allen Schulformen aus. Laut einem Sprecher des Kultusministeriums in Niedersachsen gibt es derzeit keine Pläne, Smartphones an Schulen zu verbieten, auch nicht an Grundschulen.



Medienkompetenz als Bildungsziel


Die Kultusministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin des Bundeslandes, Julia Hamburg (Bündnis 90/Die Grünen), betonte, dass Handys und andere digitale Geräte heute fester Bestandteil des Alltags seien. Sie räumte jedoch ein, dass Grundschüler im Prinzip noch kein eigenes Handy benötigten. Die Vielfalt an Angeboten von Smartphones könne Grundschüler überfordern. Anstatt ein Verbot auszusprechen, forderte Hamburg Eltern und Lehrer auf, die Kinder eng zu begleiten und sie an eine sinnvolle Nutzung von Handys heranzuführen.



Die niedersächsischen Schulen arbeiten nach Angaben der Kultusministerin bereits an Konzepten zur Bildung von Medienkompetenz, die den verschiedenen Altersstufen gerecht werden. Die Landesregierung unterstützt diese Arbeit weiterhin. Die Mitnahme und Nutzung von Smartphones regeln die Schulen in Niedersachsen eigenverantwortlich gemäß ihrer Schulordnung.



Kompetente Lehrkräfte und Schulleitungen


Der Sprecher des Kultusministeriums betonte, dass die Lehrkräfte und Schulleitungen kompetent genug seien, um unter pädagogischen Gesichtspunkten über die Nutzung von Smartphones zu entscheiden und dies durchzusetzen. Bereits jetzt gebe es an einigen Grundschulen – auf Basis der Entscheidung einer Lehrkraft – Regelungen, die die Nutzung eines Handys in der Schule verbieten.



Andere Bundesländer reglementieren Smartphone-Nutzung


Im Gegensatz zu Niedersachsen hat die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, die CDU-Politikerin Karin Prien, kürzlich gefordert, die Nutzung von Smartphones an Grundschulen zu reglementieren und die private Nutzung während der Unterrichtszeiten zu untersagen.



Die Frage nach dem Umgang mit Smartphones in Schulen bleibt also weiterhin umstritten. Während Niedersachsen auf die Entscheidungskompetenz der Schulen setzt, fordern andere Bundesländer striktere Regelungen. Der Einsatz von Smartphones im Unterricht birgt sowohl Chancen als auch Risiken, die es in Zukunft weiterhin zu diskutieren und zu berücksichtigen gilt.






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