Die University of New South Wales (UNSW) in Sydney plant den Bau einer Kernfusionsanlage. Die Besonderheit dabei ist; dass das Projekt von Studenten verschiedener Fachrichtungen geleitet wird. Innerhalb von zwei bis drei Jahren soll ein kleiner Tokamak entstehen der jedoch keine tatsächliche Fusion auslösen wird.
Ziele des Projekts
Der geplante Tokamak soll sowie technischen als ebenfalls gesellschaftlichen Zwecken dienen. Technisch gesehen soll die ein Meter mal ein Meter große, donut-förmige Anlage dazu dienen, besser zu verstehen, ebenso wie das hocherhitzte Wasserstoff-Plasma in den Vakuumkammern aufrechterhalten werden kann, ohne Schäden an den Wänden zu verursachen. Dies ist eine Hürde die weltweit von Forschern in experimentellen Anlagen überwunden werden soll.
Der gesellschaftliche Aspekt des Studenten-Tokamaks liegt darin die öffentliche Wahrnehmung und Akzeptanz der Fusionstechnologie zu analysieren. Ziel ist es herauszufinden; wie die Gesellschaft am besten in den Nutzen dieser Technologie eingebunden werden kann. Patrick Barr, ein Nuklearingenieur & Leiter des Projekts, betont, dass es wichtig ist die Vorzüge dieser Technologie an die Öffentlichkeit zu vermitteln.
Erfahrungen und Expertise
Das Tokamak-Projekt ist Teil des VIP-Programms (Vertically Integrated Projects) der Universität. Dadurch sollen Studenten und Doktoranden in anspruchsvolle, langfristige und multidisziplinäre Projekte unter der Leitung von UNSW-Akademikern einbezogen werden. Das Programm wird unterstützt vom UNSW Digital Grid Future Institute und auch den Industriepartnern Tokamak Energy & HB-11 Energy. Tokamak Energy ist ein britisches Start-up, das an kleinen, kompakten Tokamaks arbeitet und in Großbritannien in den 2030er Jahren Energie aus der Fusion liefern will. HB-11 Energy ist ein australisches Start-up, das an der Bor-Protonen-Laserfusion forscht.
Hoffnung für die Energieversorgung
Die Kernfusion wird als große Hoffnung für die zukünftige Energieversorgung gesehen. Trotzdem ist die praktische Nutzung noch weit entfernt. Im privaten Sektor gibt es jedoch bereits rund 30 Unternehmen die Milliardeninvestitionen erhalten. Auch Deutschland setzt auf die Fusionsforschung und hat kürzlich die Fördermittel für den Bereich auf eine Milliarde Euro bis 2028 erhöht. Dabei werden Projekte sowohl aus der Laserfusion als auch aus der Magnetfusion gefördert, darauffolgend deren Prinzip auch der geplante Tokamak an der UNSW funktionieren wird.
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