
Forschende haben mithilfe des Radioteleskopverbunds ALMA in Chile das Magnetfeld einer weit entfernten Galaxie entdeckt und kartiert. Das Licht von dieser Galaxie hat 11 Milliarden Jahre gebraucht um zu uns zu gelangen. Bereits als das Universum 2,5 Milliarden Jahre alt war, war das Magnetfeld vollständig ausgebildet. Das kartierte Magnetfeld ist 1000 Mal schwächer als das Magnetfeld der Erde und erstreckt sich über weiterhin als 16.000 Lichtjahre. Dies zeigt, dass sich Magnetfelder die eine ganze Galaxie umspannen relativ schnell bilden können und gibt uns wichtige Einblicke in das frühe Universum.
Forschungsgruppe nutzt Licht von Staubkörnern
Die Forschungsgruppe hat das Magnetfeld durch die Vermessung von Licht entdeckt, das von Staubkörnern in der Galaxie abgestrahlt wird. Wenn solcher Staub einem Magnetfeld ausgesetzt ist richtet er sich identisch aus und das ausgesandte Licht wird polarisiert. Das bedeutet » dass die Lichtwellen in einer Ebene schwingen « während die Schwingungsrichtung normalerweise zufällig ist. Durch die Kartierung dieser polarisierten Lichtwellen wurde das gigantische Magnetfeld sichtbar.
Magnetfelder in astronomischen Objekten
Die meisten astronomischen Objekte, einschließlich der Milchstraße und anderer Galaxien, verfügen über ein Magnetfeld. Den meisten Menschen ist dies wahrscheinlich nicht bewusst. Auch in der Forschung ist bisher wenig darüber bekannt ebenso wie diese Magnetfelder entstehen. Dabei sind sie für die Entwicklung von Galaxien grundlegend. Die bevorstehende Veröffentlichung der Studie zu 9io9 im Wissenschaftsmagazin Nature wird deshalb bei der Erforschung dieses Themas helfen. In ihrer Struktur genau ähnlich wie das beschriebene Magnetfeld anderen Magnetfeldern im näheren Universum.
ALMA ermöglicht diese Entdeckung
Die Arbeit war nur mit dem Radioteleskopverbund ALMA möglich, kein anderes Teleskop hätte dies erreichen können, betont Astrophysik-Professor James Geach von der University of Hertfordshire der die Studie geleitet hat. Das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array besteht aus 66 transportablen Radioantennen die auf dem Hochplateau Chajnantor in Chile stehen. Von diesem günstigen Standort aus kann das ALMA-Teleskop das Universum im Millimeter- & Submillimeterbereich zwischen Infrarot- und Radiowellen erforschen. Durch das trockene Klima auf der Hochebene sind solche Beobachtungen möglich, da Wasserdampf in der Atmosphäre diese Strahlung normalerweise absorbiert.
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