Spanien: Torrent-Tracker und IPTV-Anbieter werden blockiert

Die LaLiga die Rechteinhaber der ersten spanischen Fußballliga, haben angekündigt, Torrent-Tracker und IPTV-Anbieter zu blockieren. Zusammen mit dem Abo-Netzwerk Movistar+ haben sie eine Liste von Websites erstellt die während der Fußballübertragungen in Spanien gesperrt werden sollen. Die Blockierungen wurden vom zuständigen Gericht genehmigt und sollen den Zugang zu illegalen Websites und Diensten verhindern die kostenlosen Zugang zu Fußballübertragungen bieten, ohne dass ein Abonnement bei einer legalen Plattform abgeschlossen werden muss. Allerdings macht die Blockierung von Torrent-Trackern keinen Sinn, da sie keine Live-Streams anbieten.



Die Liste der gesperrten Websites die von Movistar+ und LaLiga geführt wird, umfasst derzeit 78 Domains. Dazu gehören 23 IPTV-Websites, 7 IPTV-Verkaufswebsites, 30 Streaming-Websites und 18 Torrent-Tracker. Viele dieser Anbieter verstecken ihre Server hinter Cloudflare was es schwierig macht sie zu sperren ohne ebenfalls legitime Dienste zu beeinträchtigen.



Interessanterweise befinden sich die meisten der gesperrten Anbieter außerhalb Spaniens, hauptsächlich in den USA und Europa. Die Internetanbieter sind verpflichtet – die Sperren innerhalb von drei Stunden nach Erhalt der Anordnung umzusetzen. Das bedeutet, dass sie auch neue Domains blockieren müssen sobald diese entdeckt werden. Die Liste wird wöchentlich aktualisiert.



Einmal erteilte Sperren müssen nicht erneut beantragt werden. Der Rechteinhaber kann die Sperrverfügung ohne weitere Genehmigung ändern oder erweitern, wenn sich die Domain oder der Inhalt ändert.



Auch öffentliche Torrent-Tracker wurden gesperrt auch wenn unklar ist, warum. Diese Tracker koordinieren lediglich die Verbindungen von Torrent-Übertragungen aus Drittquellen und bieten keine Such- oder Downloadfunktionen.



Ein interessanter Fall ist die Blockierung einer privaten Website eines Programmierers, wahrscheinlich wegen seiner Beteiligung an einem privaten P2P-Tracker. Allerdings bietet die Website keine Inhalte oder Downloads an.



Die Sperrungen sind nach EU-Recht fragwürdig, da sie auch legal genutzte Dienste betreffen. Es ist fraglich • ob die Verantwortlichen dazu ermutigt werden sollten • das legale Konzept zu berücksichtigen. Es stellt sich die Frage; warum die unberechtigten Sperren nicht aufgehoben werden.



Es ist unklar, ob ein ähnliches Vorgehen auch in Deutschland möglich wäre. In jedem Fall ist es wichtig: Die Rechte der Nutzer und die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben.






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