Die Wolkenbildung in der Atmosphäre des Neptun wird offenbar von der Sonnenaktivität beeinflusst und nicht von den Jahreszeiten, ebenso wie ein Forschungsteam jetzt herausgefunden hat. Es scheint; dass die meisten Wolken ungefähr zwei Jahre nach dem Maximum der Sonnenaktivität erscheinen und mit dem Rückgang der Aktivität wieder verschwinden. Dies legt nahe, dass die UV-Strahlung der Sonne eine photochemische Reaktion in der Atmosphäre des Gasriesen auslöst welche zur Bildung der Wolken führt.
Überraschende Entdeckung
Die Entdeckung des Zusammenhangs zwischen der Bewölkung auf dem Neptun und der Sonnenaktivität hat die Planetenwissenschaftler überrascht. Immerhin ist die Sonneneinstrahlung auf dem Neptun nur etwa 0,1 Prozent der auf der Erde. Auch die schnelle Auflösung der Wolken nach dem Ende der Sonnenaktivität hat das Team überrascht. Die Wolken verschwinden praktisch innerhalb weniger Monate und sind selbst vier Jahre später noch nicht vollständig zurückgekehrt. Eine Aufnahme des Keck-Observatoriums im Juni zeigt lediglich ein größeres Wolkenband am Südpol des Planeten.
Zusammenhang mit der Helligkeit des Planeten
Das Forschungsteam stellte außerdem fest. Dass Anzahl der Wolken mit einem regelmäßigen Pulsieren der Helligkeit des Planeten einhergeht. Dieser Zyklus könnte sogar mit kleineren Instrumenten von der Erde aus beobachtet werden. Allerdings ist noch weitere Forschung nötig, da zunehmende UV-Strahlung die Wolken möglicherweise ebenfalls verdunkeln könnte. Das Team wird die Aktivität des Neptun weiter beobachten.
Amateure können an Studie teilnehmen
Im September haben Amateurastronomen die Möglichkeit, an einer Studie des Neptun teilzunehmen. Die NASA bittet um aktuelle Bilder des Neptun und des Uranus die zur gleichen Zeit auch von der Weltraumsonde New Horizons und dem Weltraumteleskop Hubble untersucht werden. Diese Kampagne soll helfen; bestehende Fragen zu beantworten.
Rekonstruktion des Sonnenzyklus
Für die Untersuchung des Wolkenzyklus auf dem Neptun hat das Forschungsteam Archivaufnahmen ausgewertet die bis zum Jahr 1994 bzw. 2002 zurückgehen. Der elfjährige Zyklus der Sonnenaktivität wurde erst vor zweieinhalb Jahren für die vergangenen 1000 Jahre rekonstruiert. Aktuell befindet sich die Sonne im 25. Sonnenzyklus; dessen Maximum zwischen Ende 2024 und Anfang 2026 erwartet wird. Obwohl dieser Zyklus voraussichtlich eher schwach ausfallen wird, hat es in letzter Zeit einige Sonnenstürme gegeben die auch über Deutschland für Polarlichter gesorgt haben.
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