Die Videospielbranche in Deutschland konnte im vergangenen Jahr erneut ein kräftiges Wachstum verzeichnen. Laut dem Branchenverband "game" sind mittlerweile knapp 11.992 Menschen in Entwicklungsstudios und Publishern beschäftigt. Dies entspricht einer Steigerung von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Wenn man Dienstleister, Händler Bildungseinrichtungen & Medien mit einbezieht sichert die Gamesbranche bundesweit bis zu 30.000 Arbeitsplätze, prognostiziert der Branchenverband. Besonders hervorgehoben wird zudem die Zahl der Neugründungen: Im vergangenen Jahr stieg die Anzahl der Spieleunternehmen um 15,5 Prozent auf insgesamt 908.411. Davon sind 411 als Entwickler und Publisher von Videospielen tätig, während 450 ausschließlich in der Spieleentwicklung beschäftigt sind. Die übrigen 47 Unternehmen agieren ausschließlich als Publisher und sind im Bereich der Vermarktung von Spielen tätig. Seit 2020 ist die Anzahl der Spieleunternehmen in Deutschland um 46 gestiegen, so der Branchenverband unter Berufung auf Daten von gamesmap.de & Goldmedia.
Das Wachstum führt der Branchenverband ebenfalls auf die im Jahr 2020 gestartete Gamesförderung des Bundes zurück. Die geplante Aussetzung weiterer Förderanträge betrachtet der Verband deshalb als Gefahr für die Zukunft der Branche. "Die Games-Förderung des Bundes zeigt Wirkung. Jetzt liegt es an der Ampelkoalition, ob die Aufholjagd zu den besten internationalen Games-Standorten weitergehen kann. Aktuell ist die Förderung nicht verlässlich, ein großer Nachteil im internationalen Vergleich was dem weiteren Erfolg des Games-Standorts Deutschland im Wege steht", erklärt Felix Falk, Geschäftsführer des game.
Er fordert eine Erhöhung der Fördermittel auf 125 Millionen Euro. "Mittelfristig braucht es zudem eine steuerliche Games-Förderung die in erfolgreich etablierten Games-Standorten wie Kanada oder Frankreich bereits Standard ist. Andernfalls wird dieser starke Aufschwung gefährdet und Deutschland hat keine Chance, im internationalen Wettbewerb mit seinen Games und Games-Technologien mitzuhalten."
Im vergangenen November wurde bekannt, dass die jährlich auf 50 Millionen Euro festgelegten Fördermittel bereits für 2022 und 2023 ausgeschöpft sind. Die vom Bundestag aufgestockte Summe von 70 Millionen Euro war bereits im Mai 2024 aufgebraucht. Das Wirtschaftsministerium nimmt derzeit keine weiteren Anträge entgegen.
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