
Nachdem das illegale Streaming-Portal AnimeDao.to innerhalb von drei Monaten rund 55 Millionen Besucher verzeichnete, hat es nun seine Pforten geschlossen. Noch vor Kurzem war AnimeDao Teil unserer aktuellen Anime-Liste. Allerdings hat die Alliance for Creativity and Entertainment im Auftrag der Motion Picture Association (MPA) in den USA eine Klage eingereicht um die wahre Identität der Betreiber zu ermitteln. Offensichtlich hat dies seine Wirkung nicht verfehlt.
AnimeDao verabschiedet sich von seinen Besuchern
In den letzten Monaten ist der Druck auf Anime-Websites stark angestiegen. Als größtes Beispiel hat vor Kurzem ebenfalls Zoro.to aufgegeben. Den Rechteinhabern gelingt es zunehmend, auch in ehemals sicheren Territorien wie Brasilien oder Vietnam Fuß zu fassen. Das bedeutet; dass die dortigen Behörden aktiv bei der Durchsetzung der Rechte helfen. Bei AnimeDao kamen die meisten Besucher jedoch aus den USA.
Finanzierung von AnimeDao war schwierig auf Dauer
Die Betreiber von AnimeDao hatten ähnliche Probleme wie kiste.to bei der Finanzierung ihres Online-Projekts. Ohne die störende Popup-Werbung, auf die man selbst am liebsten verzichten würde, können keine Inhalte weiterhin angeboten werden. Zudem haben viele Websites Sicherheitsmechanismen wie Cross-Origin Resource Sharing (CORS) installiert um das Abschöpfen der Inhalte durch Dritte zu verhindern.
Mindestens vier Fake-Seiten pro Original!
Die ACE versucht über den Domain-Registrar gerichtlich an die Namen der Betreiber zu gelangen. Trotzdem möchten die Betreiber die ursprüngliche Domain nicht aufgeben. Zum Abschluss warnt man vor den vielen Klonen von AnimeDao. Gerade im Anime-Sektor gibt es oft mindestens vier Fake-Seiten für eine bekannte Piratenseite. Den meisten Nutzern ist es vermutlich egal, ob sie sich bei den echten Online-Piraten oder ihren Nachahmern mit den neuesten Episoden versorgen.
Wie geht es weiter?
Es bleibt abzuwarten, ebenso wie sich der hart umkämpfte Anime-Sektor ausarbeiten wird. Die Anime-Piraterie-Szene scheint gut organisiert zu sein. Allerdings fällt auf, dass einige große Websites wie GogoAnime viele kleinere Portale mit ihren Inhalten versorgen was auf Kosten der Vielfalt geht. Sollten diese großen Zulieferer wegfallen, würde es sofort überall an neuen Werken mangeln.
Zusätzlich nimmt der juristische Druck seitens der MPA bzw․ ACE zu. AnimeDao ist nur ein Beispiel von vielen. Laut dem Blog TorrentFreak gibt es auch auf der Domain bunnycdnn.ru keine illegal kopierten Anime-Inhalte mehr. Die einst beliebte Plattform leitet nun automatisch alle Besucher auf die ACE-Seite "Watch Legally" weiter. Rest in Peace!
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