
Die Gaming-Industrie boomt und erzielt weltweit Milliardenumsätze. Im Jahr 2021 generierte die Gamesbranche einen Umsatz von mehr als 180 Milliarden Dollar. Blockbuster-Spiele wie Grand Theft Auto 5 verschlingen bei der Entwicklung riesige Summen von bis zu 265 Millionen Dollar. Allein in den ersten drei Tagen nach Veröffentlichung spülte das Spiel jedoch bereits eine Milliarde Dollar in die Taschen des Entwicklerstudios Rockstar Games. Kein Wunder also, dass für die Fortsetzung der Gangster-Saga 1 bis 2 Milliarden Dollar investiert werden sollen. Doch nicht nur große Studios profitieren von diesem lukrativen Markt, sondern auch die generative Künstliche Intelligenz (KI) mischt die Branche mit ihren Chatbots, Bildgeneratoren und Stimmsynthese auf. In meinem aktuellen Deep Dive für das KI-Update habe ich mich dazu mit dem Games-Experten Daniel Herbig von heise-online unterhalten.
KI in der Entwicklung von Spielen
KI wird bereits erfolgreich in der Entwicklung von Spielen eingesetzt. Blizzard setzt zum Beispiel eine generative KI ein, um Illustrationen für Spiele wie "World of Warcraft", "Diablo" und "Overwatch" zu erstellen. Die sogenannte "Blizzard Diffusion" wurde von Blizzard mit vorhandenen Assets aus den jeweiligen Spielen trainiert, um Orks und Dämonen im etablierten Stil der Videospiele zu generieren. Dadurch können Umgebungen, Figuren und Outfits schneller erstellt werden als nur durch menschliche Künstler.
Auch die Spiele- und Grafik-Engine Unity bietet Entwicklern zukünftig mehrere KI-Tools an. Unity zählt neben der Unreal Engine zu den meistgenutzten Spiele-Engines weltweit. Laut Daniel Herbig können KI-Tools gerade für kleine Studios eine große Chance sein, da sie viele Schritte in der Spieleentwicklung vereinfachen oder komplett übernehmen können.
Herausforderungen und rechtliche Fragen
Natürlich gibt es auch bei der Anwendung von KI in der Spielebranche Herausforderungen zu meistern. Blizzard betont zwar, dass die KI keine Stellen ersetzen soll, dennoch ist unklar, wie sich dies in der Realität entwickeln wird, erklärt Daniel Herbig. Auch Fragen des Urheberrechts sind in Bezug auf KI-Tools noch nicht abschließend geklärt. Es ist schwierig nachzuvollziehen, ob ein Entwickler die Rechte an den Daten besitzt, die für das Training der KI-Modelle verwendet wurden. Valve hat deshalb angekündigt, Spiele mit KI-Inhalten von seiner Spieleplattform Steam auszuschließen, wenn sie eine Urheberrechtsverletzung darstellen. Es liegt letztendlich in der Verantwortung des Entwicklers sicherzustellen, dass er über die entsprechenden Rechte verfügt, um sein Spiel zu veröffentlichen.
Fazit
Die Künstliche Intelligenz revolutioniert die Spielebranche. Durch den Einsatz von KI-Tools können Spiele schneller und effizienter entwickelt werden. Gerade für kleine Studios eröffnen sich dadurch neue Möglichkeiten. Dennoch gibt es auch Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf rechtliche Fragen und den Schutz des geistigen Eigentums. Die Zukunft der KI in der Gamesbranche ist spannend und wir können gespannt sein, wie sich die Technologie weiterentwickeln wird.
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