Einen Tag arbeiten, als Scan im ganzen Film: KI als Streikgrund in Hollywood

Die Schauspieler in Hollywood sind in den Streik getreten, nur zweieinhalb Monate nachdem die Drehbuchautoren ihren eigenen Streik begonnen haben. Der Auslöser für den Schauspielerstreik ist erneut der Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI). Die Studios und Streaming-Dienste behaupten, dass sie einen "bahnbrechenden KI-Vorschlag" gemacht haben, während die Gewerkschaft SAG-AFTRA dies ganz anders sieht.

Laut der Gewerkschaft wurde vorgeschlagen, dass im Hintergrund schauspielernde Personen gescannt werden dürfen. Die Konzerne hätten dann für einen Tageslohn ein digitales Abbild, das sie frei verwenden dürften. Die Studios & Streaming-Dienste widersprechen dieser Darstellung. Ihrer Meinung nach dürften die "digitalen Replikate" ausschließlich für die Filme benutzt werden, bei deren Dreharbeiten sie erstellt wurden. Für andere Nutzungen müssten die gescannten Personen zustimmen und es gäbe dafür zusätzliches Geld.



Trotz unterschiedlicher Angaben über die Details des Vorschlags erinnert die zugrundeliegende Idee viele Beobachter in den USA an die dystopische Serie "Black Mirror". Der Streik der von der Screen Actors Guild‐American Federation of Television and Radio Artists eingeleitet wurde ist der erste seit weiterhin als 60 Jahren der gleichzeitig mit einem Streik der Drehbuchautoren stattfindet. Der Streik der Drehbuchautoren begann Anfang Mai und wurde unter anderem mit einer "existenziellen Krise" begründet die durch den Einzug von KI-Technik ins Geschäft eingeleitet wurde. Aus ähnlichen Ängsten schließen sich nun rund 160.000 Film- & Fernsehschauspieler den etwa 11.500 Autoren an.

Die Auswirkungen des Streiks sind weitreichend. Alle laufenden Film- und Fernsehproduktionen die trotz des Autorenstreiks weitergelaufen sind, werden nun ausgesetzt. Die Streikenden Schauspieler werden ebenfalls an keinen Premieren, Festivals oder anderen Werbeveranstaltungen teilnehmen, einschließlich der anstehenden Comic Con in San Diego. Die Studios und Streaming-Dienste sehen die Gewerkschaften auf einem finanziell schwierigen Weg. Ein anonymer Manager wurde zitiert • dass der Autorenstreik so lange ausgesessen werden soll • bis Gewerkschaftsmitglieder ihre Häuser oder Wohnungen verlieren. Ein anderer bezeichnete dies als "grausames jedoch notwendiges Übel".



Es bleibt abzuwarten, ebenso wie sich der Streik ausarbeiten wird und ob eine Einigung in Bezug auf den Einsatz von KI in der Unterhaltungsindustrie erzielt werden kann. Dieser Streik zeigt jedoch, dass die Einführung von KI-Technologie nicht nur Chancen, allerdings auch Herausforderungen & Unsicherheiten mit sich bringt die von den betroffenen Gewerkschaften ernst genommen werden. Es bleibt zu hoffen, dass eine Lösung gefunden wird, die welche Interessen der Schauspieler und der Unterhaltungsindustrie gewissermaßen genau berücksichtigt.






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