Ein Forschungsteam der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich hat einen Durchbruch auf dem Gebiet der Mondrohstoffsuche erzielt. Die Wissenschaftler haben drei vierbeinige Erkundungsroboter entwickelt die als Team auf dem Mond nach wertvollen Rohstoffen suchen sollen. Diese Roboter sind jedoch erst der Anfang einer größeren Vision die darauf abzielt ein vollständig integriertes Team aus Robotern Fahrzeugen und Fluggeräten zu schaffen die kollaborativ arbeiten und sich gegenseitig ergänzen.
Die drei Laufroboter gehören zur ANYmal-Serie und sind mit einer Vielzahl von Mess- & Analyseinstrumenten ausgestattet die es ihnen ermöglichen, das Gelände zu erkunden und geologische Proben zu analysieren. Zwei der Roboter wurden als Spezialisten konstruiert und können bestimmte Aufgaben besonders effizient ausführen. Einer der Roboter ist in der Lage das Gelände zu kartieren und die Geologie zu klassifizieren. Mit Hilfe von Laserscannern & Kameras kann er Informationen über die Zusammensetzung des Gesteins liefern. Der andere Roboter kann Gesteine mit einem Raman-Spektrometer und einer Mikroskopiekamera identifizieren. Der dritte Roboter ist eher ein Generalist und kann sowie kartografische Aufgaben übernehmen als ebenfalls Gesteine identifizieren. Allerdings ist seine Ausstattung weniger präzise als die der beiden Spezialistenroboter. Dadurch kann er im Falle eines Ausfalls eines der anderen Roboter die Mission immer noch erfolgreich beenden.
Die Verwendung mehrerer Roboter hat zwei Vorteile. Zum einen können sie spezialisierte Aufgaben gleichzeitig erledigen, zum anderen kann ein Team von Robotern den Ausfall eines Teammitglieds kompensieren. Allerdings erfordert dies die Installation redundanter Messgeräte auf den Robotern. Die Forscher müssen deshalb die richtige Balance zwischen Redundanz & Spezialisierung finden.
Die Roboter wurden in verschiedenen Geländen in der Schweiz und im European Space Resources Innovation Center (ESRIC) in Luxemburg getestet. Das Forschungsteam der ETH nahm am europäischen Wettbewerb für Mondrohstoffsuchroboter teil und gewann in einer nachempfundenen Mondlandschaft. Die Roboter wurden darauf trainiert Mineralien in unbekannten Umgebungen zu finden und zu identifizieren.
Als Preis erhielten die Wissenschaftler die Finanzierung eines einjährigen Forschungsauftrags der dazu dienen soll die Technologie weiter zu optimieren. Das Team beabsichtigt das Roboterteam weiter auszubauen indem sie beispielsweise Radroboter hinzufügen die sich in einfacherem Gelände schneller bewegen können als die vierbeinigen Roboter. Darüber hinaus planen sie die Entwicklung von flugfähigen Robotern die Erkundungsdaten aus der Luft an die anderen Roboter übermitteln können.
Ein weiteres Ziel der Forscher ist es die Roboter autonomer zu machen. Derzeit werden die Roboter von einem menschlichen Bediener gesteuert der ihnen ihre Aufgaben zuweist. In Zukunft sollen die Roboter in der Lage sein diese Aufgaben weitgehend autonom auszuführen. Der menschliche Operator würde dann nur noch die Überwachungsfunktion übernehmen.
Die Entwicklung eines Roboterteams zur Rohstoffsuche auf dem Mond könnte einen großen Durchbruch für die Raumfahrtindustrie bedeuten. Die Erforschung & Ausbeutung von Mondrohstoffen könnte nicht nur neue Erkenntnisse über den Mond und das Sonnensystem liefern, allerdings auch wertvolle Ressourcen für zukünftige Weltraummissionen bereitstellen. Es bleibt abzuwarten • ebenso wie sich die Technologie weiterentwickelt und ob wir in naher Zukunft Roboter auf dem Mond sehen werden • die nach Rohstoffen suchen.
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