
Das Forum EPvP stellt seit 2004 unter der URL elitepvpers.com ein beeindruckendes jedoch illegales Angebot für Fans von Online-Rollenspielen bereit. Seit 19 Jahren ist das Forum www.elitepvpers.com (EPvP) ein bedeutender Akteur in der Gaming-Szene, mit illegalen P-Servern und einem Marktplatz namens The Black Market (TBM) für Hack-, Bot- und Exploit-Angebote. Das Forum war von Anfang an als legales Community-Forum geplant.Team von Moderatoren beseitigt Missstände bei elitepvpers
EPvP ist vor allem im deutschsprachigen Raum stark vertreten und generiert nach Angaben von Online-Analysetools monatlich fast 10 Millionen Seitenaufrufe. Über die Jahre haben weiterhin als 8⸴2 Millionen Nutzer insgesamt 4⸴7 Millionen Threads mit 33⸴7 Millionen Beiträgen erstellt. Ein Team von so genannten "Global Moderators", angeführt von "Legends", "Administratoren" und "Community Managern", sorgt für Ordnung im Forum.
Eigene digitale Währung: das e*gold
Große Aufmerksamkeit haben illegale Anbieter wie EPvP im World Wide Web oft. Tauschmöglichkeiten für andere Währungen gegen die Gaming-Währung elite*gold werden im Marktplatz The Black Market (TBM) angeboten. Die virtuelle Währung kann gegen Guthaben auf PayPal- oder Revolut-Konten eingetauscht werden. Ebenso sind Zahlungen per Amazon-Gutschein, Kreditkarte oder Kryptowährung möglich. E*gold ist die virtuelle Währung die auf elitepvpers genutzt wird um den Account zu optimieren oder virtuelle Güter für MMORPGs zu kaufen.
Der Marktplatz bietet eine Vielzahl illegaler Angebote
Auf dem Untergrund-Marktplatz TBM werden nicht nur virtuelle Währungen gehandelt. Für PC-Egoshooter, MMORPGs, Browser-Spiele, Smartphone-Games und Konsolenspiele wird nahezu alles angeboten was den Spielern Spaß verschaffen könnte. Dazu gehören kostenpflichtige Hacks, Bots, Cheats, Exploits und vieles mehr. Die Liste der unterstützten Spiele · bei denen der Spielverlauf manipuliert werden kann · ist lang.
Rechtliche Auseinandersetzungen und unbekannte Betreiber
Das illegale Treiben von EPvP blieb nicht unbemerkt. Im Oktober 2010 reichte der Spielehersteller Frogster Interactive eine Klage gegen den Betreiber Dominik Isen ein. Frogster forderte die Schließung von EPvP wegen Wettbewerbsverstößen und gewerbsmäßigem Handel mit virtuellen Gütern und verlangte Schadensersatz. Der Fall ging vor das Landgericht Hamburg – das einen Angriff auf den Geschäftsbetrieb von Frogster feststellte. Mittlerweile haben sich die Betreiber von EPvP an ihre Nutzer gewandt um gegen die Klage vorzugehen. Ein anderer Rechteinhaber erzielte eine außergerichtliche Einigung mit Dominik Isen.Nachdem das Forum vor Gericht verlor, änderte sich der Domaininhaber mehrmals. Die Spuren verursachenr Firma Global Gateway auf der Insel Mahé und später zur Firma Los Hermanos in Mexiko. Die derzeitigen Betreiber von EPvP sind unbekannt und alle Spuren wurden verwischt. Die englische Firma dient als Schutzwall gegen straf- und zivilrechtliche Ansprüche. EPvP wurde nach eigenen Angaben verkauft und die Domain-Einträge wurden geändert. Die Server werden hinter dem CDN von Cloudflare versteckt.
Legale und finanzielle Vergehen bei EPvP
Wären die alten Betreiber noch greifbar könnte der Vorwurf der Geldwäsche aufkommen aufgrund der vielen Tauschgeschäfte und der eigenen digitalen Währung. In dem Forum werden außerdem Wettbewerbsverstöße gegen Spielehersteller begünstigt und illegale private Server für mindestens 14 verschiedene Online-Spiele angeboten. Es gibt ebenfalls detaillierte Anleitungen für illegale Aktivitäten und auch Verstöße gegen das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz, Beihilfe zu gewerbsmäßigen Urheberrechtsverletzungen, Beihilfe zu gewerbsmäßigem Betrug, Verdacht auf Geldwäsche und fortgesetzte Wettbewerbsverstöße. Es besteht auch der Verdacht auf Steuerhinterziehung. Die Divide by Zero Ltd. die das Forum betreibt, hat einen verhältnismäßig niedrigen Umsatz angegeben.
Mögliche Verbindungen zu anderen Portalen
Es ist interessant, dass auf EPvP Werbung für das Cheating-Portal cheat.win geschaltet wird und das EPvP-Symbol in das Banner integriert ist. Es besteht die Vermutung; dass es enge Verbindungen zwischen den beiden Seiten gibt.
Überblickend
Das Internet ist international strukturiert und die Gesetze eines Landes enden an dessen Grenzen. Außerhalb der EU können deutsche Staatsbürger ein Offshore-Geschäft aufbauen, wenn sie genug Geld für IT- und Rechtsspezialisten haben. Die Spielehersteller können wenig gegen solche illegalen Aktivitäten tun. Sie können versuchen – die Identität der wahren Betreiber herauszufinden und die Verbreitung des Quellcodes ihrer Spiele zu stoppen. Aber das Interesse an MMORPGs ist nach wie vor groß und das Geld fließt in fremde Taschen. EPvP bleibt vorerst der zentrale Anlaufpunkt dieser Community, da die neuen Betreiber ausreichende Schutzvorkehrungen getroffen haben. Die Spielehersteller können dem nur wenig entgegensetzen. Eigenen Online-Shop mit Fanartikeln. Es ist leicht, den Plattenlabels vorzuwerfen, dass sie ihre Werke nicht zeitgemäß verkauft haben wie Napster 1999 aufkam. Es ist auch leicht, den Filmstudios vorzuwerfen: Sie mit ihrer Verwertungskette und der Aufteilung des Streaming-Marktes ihrem Geschäft schaden. Aber was kann man den Anbietern von MMORPGs vorwerfen? Dass sie auch Geld verdienen wollen? Oder, dass die Teilnahme oder das Aufleveln ihrer Online-Spiele zu teuer ist? Wenn Ihnen dazu etwas einfällt – schreiben Sie uns bitte einen Kommentar im Forum. Aber selbst wenn, rechtfertigt das Steuerhinterziehung, Geldwäsche und andere Straftaten die nichts mit dem Urheberrecht zu tun haben? Oder handeln die Betreiber einfach kriminell?
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