Studie warnt vor unzureichendem Potenzial von Algenzucht als CO2-Speicherung

CO2-Speicherung: Algenzucht ist auch keine Lösung – laut Studie

Eine vielversprechende Alternative um bedeutende Mengen an Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entfernen ist der Anbau von Algen. Doch eine neue Studie, veröffentlicht in "Nature Communications Earth & Environment", weckt Zweifel an der Wirksamkeit dieser Methode. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass etwa eine Million Quadratkilometer Ozean bewirtschaftet werden müssten um im Laufe eines Jahres eine Milliarde Tonnen Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entfernen. Das ist annähernd die dreifache Fläche von Deutschland.



Entsprechend müssten jedes Jahr zwischen 2,5 Milliarden und 13 Milliarden Tonnen Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufgefangen werden um die Klimaziele zu erreichen – zusätzlich zu einer drastischen Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Unterschiedliche wissenschaftliche Modelle zeigen, dass wir zwischen 1,3 Milliarden Tonnen Kohlendioxid pro Jahr und 29 Milliarden Tonnen bis 2050 entfernen sollten um eine Erwärmung von weiterhin als 1,5 °C zu verhindern.



Die Forscher der Universität von Kalifornien, Irvine, haben verschiedene Algenarten wie tropische Rotalgen, tropische Baunalgen und ebenfalls Rot- & Braunalgen der gemäßigten Zonen untersucht. Sie haben dabei mithilfe eines Softwaremodells errechnet ebenso wie viele Algen in den Ozeanen der Welt angebaut werden könnten. Das Modell berücksichtigte Faktoren wie die Nitrataufnahme der Algen die Wassertemperatur die Intensität der Sonneneinstrahlung und die Wellenhöhe des Meeres.



Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass die derzeitigen Kapazitäten der Industrie für den Anbau von Algen die Erreichung der Klimaziele übersteigen. Selbst in den produktivsten Gewässern für Algen im äquatorialen Pazifik würden bei optimalen Bedingungen nicht genügend Algen angebaut werden können um die Klimaziele zu erreichen. An weniger produktiven Standorten wäre es noch schwieriger genügend Algen anzubauen.



Algenzucht als CO2-Speicherung hat Grenzen


Die Ergebnisse der Studie zeigen. Dass Algenzucht als Methode zur CO2-Speicherung ihre Grenzen hat. Die Autoren betonen jedoch; dass die Erreichung der Klimaziele weit mehr als nur die Verwendung von Algen erfordert. Es müssen deshalb alternative Lösungen und Methoden entwickelt werden um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern.



Agnes Mols-Mortensen, eine Makroalgenbiologin die auf den Färöer-Inseln Algen anbaut, weist darauf hin, dass Unternehmen die ihre Algenzuchtprojekte ausweiten wollen, auch die Auswirkungen auf das Ökosystem des Meeres berücksichtigen sollten. Sie betont, dass solide auf Forschung basierende Methoden entwickelt werden sollten, bevor der Planet mit Algen gerettet werden kann. Denn es gibt bereits jetzt einen Hype um die Algenzucht als Lösung für den Klimawandel.






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