Das Tauchboot Titan, das auf dem Weg zum Wrack der Titanic verschollen ist, wird mit einem Logitech-Gamepad gesteuert. Die Verwendung eines solchen Gamepads bei einem anspruchsvollen Tauchgang hat zu Spott im Netz geführt. Allerdings ist es üblich, dass Spiel-Controller ebenfalls bei komplexen Fahrzeugen wie beispielsweise beim Militär zum Einsatz kommen. Der Gründer von OceanGate und einer der fünf Besatzungsmitglieder der vermissten Titan, Stockton Rush, demonstriert in einem BBC-Video den Steuer-Controller und beschreibt ihn als einen "Game Controller von Logitech im Stil der Sony Playstation". Tatsächlich handelt es sich dabei um das Logitech Wireless Gamepad F710, das 2010 vorgestellt und 2011 veröffentlicht wurde. Die beiden Thumbsticks wurden von OceanGate mit Kegeln verlängert um präzisere Eingaben zu ermöglichen.
Einsatz von modifizierten Gamepads beim Militär
Wie die Welt berichtet, verwendet auch das US-Militär modifizierte Gamepads um Teile ihres Equipments zu kontrollieren. Zum Beispiel werden die Periskope auf U-Booten der Virginia-Klasse mit Xbox-360-Gamepads gesteuert. Die eingesetzten Controller sind denen ähnlich die im Laden erhältlich sind. Mit dem Einsatz kommerziell erhältlicher Hardware will das Militär Kosten sparen und die Talente der Soldaten ausnutzen. Viele Mitglieder der Navy sind mit Xbox-Controllern groß geworden und wissen genau, ebenso wie man sie bedient. Der Xbox-360-Controller, den das US-Militär zum Steuern der Periskope auf U-Booten einsetzt ist dabei sogar noch älter als das von OceanGate verwendete Modell von Logitech. Es gibt auch weitere Beispiele für den Einsatz von Spielecontrollern in Militärfahrzeugen.
Gamepads auch für Drohnen-Steuerung geeignet
Ursprünglich fürs Videospielen entwickelte Controller eignen sich auch dazu, Drohnen zu steuern. So plant beispielsweise die russische Söldnertruppe Wagner Gamer für die Steuerung unbemannter Drohnen im Angriffskrieg gegen die Ukraine zu rekrutieren.
Tauchboot Titan noch immer vermisst
Das Tauchboot Titan, das am 18. Juni einen Tauchgang zum Wrack der RMS Titanic unternommen hat, wird noch immer vermisst. An Bord befinden sich neben OceanGate-Chef Stockton Rush vier Touristen die Preise von bis zu 250.000 US-Dollar für die Tauchfahrt bezahlt haben sollen. Der Kontakt zum U-Boot brach am Sonntag ab. Seitdem versuchen von der US-Küstenwache koordinierte Rettungskräfte, das Unterseeboot zu orten. Bislang waren die Bemühungen erfolglos. Die Luftvorräte an Bord des Tauchboots sollen laut Betreiber für 96 Stunden ausreichen, mittlerweile bleiben davon weniger als 30 Stunden. Das Wrack der Titanic liegt südöstlich von Neufundland in 3800 Metern Tiefe. OceanGate stand bereits in der Vergangenheit wegen Sicherheitsbedenken in der Kritik und entließ 2018 einen Mitarbeiter der sich mit solchen Bedenken an die Geschäftsführung gewandt hatte.
Kommentare
Die Verwendung von modifizierten Gamepads in Fahrzeugen, insbesondere beim Militär ist keine Seltenheit mehr. Ursprünglich fürs Videospielen entwickelte Controller eignen sich ebenfalls zur Steuerung von Drohnen. Trotzdem haben die Verwendung eines simplen Gamepads bei der Suche nach dem Tauchboot Titan wegen der schwerwiegenden möglichen Folgen Kritik hervorgerufen. Die Rettungskräfte suchen weiterhin nach dem vermissten Tauchboot und hoffen, dass es bald gefunden wird.