
Ein Experiment mit einem Testsatelliten des California Institute of Technology (Caltech) hat gezeigt, dass drahtlose Stromübertragung im Weltall möglich ist. Das Konzept der weltraumgestützten Solarenergie wurde damit erstmals experimentell bestätigt. Das Experiment MAPLE (Microwave Array for Power-transfer Low-orbit Experiment) verwendet flexible Mikrowellentransmitter und günstige Technik. Eines der drei Experimente hat erfolgreich Strom empfangen und übertragen. Das Signal konnte auch auf der Erde empfangen werden. Der Erfolg zeigt, dass die Technik den Flug ins All überstehen und dort funktionieren kann.
Signal auf Erde empfangen
MAPLE besteht demnach aus zwei Empfängern, die etwa 30 cm von dem Transmitter entfernt sind und die Mikrowellen in Elektrizität umwandeln können. Über die Distanz werden dann LED-Leuchten drahtlos mit Strom versorgt und sogar individuell aktiviert. Gleichzeitig seien die Bauteile dabei den harschen Bedingungen im Weltraum ausgesetzt, inklusive der großen Temperaturschwankungen und der Strahlung, die eines Tages auch Solaranlagen im All aushalten müssten. Trotzdem habe der Versuch funktioniert und als man den Transmitter schließlich in Richtung Erde ausgerichtet habe, habe man die Signale hier empfangen – auch wenn dabei kein Strom übertragen wurde. Für das Team hätten die Versuche wertvolle Erkenntnisse zur Technik gebracht, schreibt das Caltech.
Mit weltraumgestützter Solarenergie könnte künftig ununterbrochen Sonnenenergie im All in Elektrizität umgewandelt und überall auf der Erde verfügbar gemacht werden. Der Caltech-Satellit zur Erprobung hat den Namen Space Solar Power Demonstrator (SSPD) und war Anfang des Jahres gestartet. Für die Forschung an dem Konzept ist das Experiment ein weiterer Höhepunkt, nachdem das Interesse daran zuletzt immer weiter gestiegen war. So geht die Europäische Weltraumagentur davon aus, dass damit ab 2050 jährlich Hunderte Terawattstunden (TWh) an saubererer Grundlastenergie gewonnen werden können und so bei der Abkehr von fossilen Brennstoffen geholfen werden kann. Einen ersten Testsatelliten will die ESA aber erst 2030 starten.
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