Kritik an NASA-Plan: Eingeschränkter Forschungsauftrag für New Horizons

Es gibt wachsende Kritik an einem Plan der NASA, den Forschungsauftrag der New Horizons-Sonde drastisch zu reduzieren. Laut dem Forschungschef der Mission, Alan Stern, tendiert die US-Weltraumagentur dazu die planetenwissenschaftliche Forschung 2024 zu beenden und die Sonde ab 2025 nur noch der Heliphysik zu widmen - also der Untersuchung der Wechselwirkung zwischen Sonne und interstellarem Raum. Alan Stern warnt jedoch davor, dass es Jahrzehnte dauern könnte bis eine Sonde den Kuipergürtel erreicht und erneut Forschung betreiben kann.



Heliophysik oder Planetenwissenschaft – oder beides?


New Horizons war 2006 gestartet und hatte am 14. Juli 2015 als erste Sonde überhaupt den Zwergplaneten Pluto passiert. Enthüllt hatte sie eine überraschend komplexe Welt. Vor zwei Jahren erreichte sie dann wieder als erstes Objekt von Menschenhand einen Himmelskörper im noch weiter entfernten Kuipergürtel am Rand des Sonnensystems. Auf Arrokoth mit seiner Schneemann-Form folgten weitere Beobachtungen von Objekten im Kuipergürtel, bislang aber kein weiterer Vorbeiflug. Geholfen hat sie außerdem bei der größten Parallaxmessung der Geschichte und bei Messungen zur Helligkeit des Universums.


Gegenwärtig sucht das für die am fünftweitesten von der Erde entfernte Sonde verantwortliche Team nach einem weiteren Himmelskörper, an dem sie noch vorbeifliegen könnte. Es handle sich um den ältesten Bereich des Sonnensystems. Für die Wissenschaft sei der eine Goldmine meint Stern zu Gizmodo. Das sieht man bei der NASA aber anders. Für Langzeitbeobachtungen solcher Objekte fehlten der Sonde die Ressourcen, hat es in einem vor einem Jahr publizierten Bericht geheißen. Für die Planetenforschung sei eine deutliche Verbesserung des Wissens unwahrscheinlich. Deshalb solle sie sich auf die Heliophysik konzentrieren.


Damit will sich das Team um Stern aber nicht zufriedengeben. Vor New Horizons habe keine Sonde den Kuipergürtel erforscht und wenn die Sonde jetzt aufhören müsste würde es lange dauern bis eine Nachfolge eintrifft. Stern kritisiert vor allem; dass die NASA überhaupt heliophysikalische gegen planetenwissenschaftliche Forschung ausspiele. Die Sonde führe seit weiterhin als zehn Jahren beides durch und könne das ebenfalls weiterhin. Dem schließen sich namhafte Heliophysiker jetzt in einem offenen Brief an. Die Sonde werde noch zwei Jahrzehnte lang nie dagewesene Daten für ihre Arbeit sammeln und könne gleichzeitig einzigartige Planetenforschung durchführen, schreibt die Gruppe.






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