Illegaler Verkauf von Lehrbüchern führt zu Geldstrafe

Rights Alliance: illegaler Lehrbuch-Verkauf mündet in Geldstrafe

Die dänische Anti-Piraterie-Gruppe, Rights Alliance, hat einen 25-jährigen Mann wegen des illegalen Verkaufs von digitalen Lehrbüchern verurteilt. Der Mann wurde wegen Verletzung des Urheberrechts vor Gericht gestellt und zu einer Geldstrafe von 5.000 DKK (ca. 670 Euro) verurteilt. Zusätzlich wurde der Verkaufserlös von 2.450 Kronen (ca. 330 Euro) beschlagnahmt. Die Anzeige gegen den Mann wurde bereits im März 2019 von Danish Rights Alliance erstattet.



Vorsätzliche Verbreitung illegaler Kopien


Obwohl der Angeklagte vor Gericht auf nicht schuldig plädierte, befand das Gericht, dass der Mann "vorsätzlich und unter erschwerenden Umständen digitale Kopien von 47 verschiedenen Lehrbüchern anbot und dabei nicht weniger als 56 illegale Kopien der Lehrbücher anfertigte". Zwölf Käufer erwarben diese illegalen Kopien. 27 der illegalen PDF-Dateien stammten von Nota, einem dänischen Bibliotheks- und Kompetenzzentrum, welches digitale Lehrbücher für Menschen mit Legasthenie, Sehbehinderung oder anderweitigen Beeinträchtigungen zur Verfügung stellt. Der 25-Jährige verkaufte dafür einen Zugang.



Illegale Verbreitung von Lehrbüchern in Dänemark


Der Verurteilte gab vor Gericht an, dass er alle PDF-Dateien von seinen Kommilitonen des Studiengangs Soziale Arbeit erhalten hatte und begann, diese weiterzuverkaufen. Laut Danish Rights Alliance sei dieser Fall bei weitem kein Einzelfall. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Epinion im Auftrag von Danish Rights Alliance ergab, dass fast jeder zweite Studierende (48 %), der digitale Lehrbücher nutzt, zugab, mindestens ein Buch illegal erworben zu haben. Die Umfrage zeigte auch, dass 70 % der Schüler wissen, dass das Teilen von digitalen Lehrbüchern illegal ist, es aber trotzdem tun.



Mildes Urteil durch lange gerichtliche Bearbeitungszeiten


Die Anti-Piraterie-Gruppe betonte, dass diese Art von Straftaten auch eine Freiheitsstrafe nach sich ziehen könnte. Allerdings erhielt der Beschuldigte aufgrund der "sehr langen Bearbeitungszeit bei den Gerichten" eine vergleichsweise milde Strafe von einer Geldstrafe von 5.000 DKK und der Beschlagnahme des Gesamtgewinns von 2.450 DKK. Torrent Freak stellte fest, dass die Gesamtstrafe niedriger war als die Kosten für den legalen Erwerb aller Bücher.



Bildungseinrichtungen in der Pflicht


Pia Vigh, Leiterin des Sekretariats des dänischen Verbands der Bildungsverlage, sieht die Bildungseinrichtungen in der Pflicht, mehr Verantwortung zu übernehmen. Wenn so viele Schüler digitale Lehrbücher illegal weitergeben, obwohl sie wissen, dass dies illegal ist, zeigt dies, dass ein kultureller Wandel in den Bildungseinrichtungen notwendig ist. Manager und Lehrer sollten sich aktiv vom illegalen Kopieren distanzieren und dazu beitragen, dass illegales Kopieren auch im Bildungskontext Konsequenzen hat.



Effektive Zusammenarbeit gegen illegales Kopieren


Michael Karvø, der amtierende Direktor von Nota, zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden und betonte, dass Nota illegalen Aktivitäten entgegenwirkt, indem ständig neue Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt werden. Darüber hinaus arbeitet Nota gut mit Rights Alliance zusammen, da beide ein gemeinsames Interesse daran haben, illegale Aktivitäten zu verhindern. Maria Fredenslund, Direktorin von Rights Alliance, betonte, dass durch rechtzeitiges Eingreifen schlimmere Konsequenzen verhindert werden konnten. Systematische illegale Verkäufe digitaler Lehrbücher können selbst bei einem bescheidenen Gewinn zu Strafen führen.








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