
Geoffrey Hinton, der als "Godfather of AI" bekannt ist und als einer der renommiertesten KI-Forscher gilt, hat in einem aktuellen Statement seine Besorgnis über die möglichen Risiken der Künstlichen Intelligenz (KI) zum Ausdruck gebracht. Für ihn besteht die größte Gefahr darin, dass KIs eine höhere Intelligenz als Menschen erreichen und somit die Kontrolle über den Planeten übernehmen könnten. Er sieht KI sogar als größere Bedrohung für die Menschheit als den Klimawandel.
KI als Werkzeug zur Beeinflussung von Wahlen und Kriegsführung
Ein weiteres Risiko sieht Hinton darin, dass KIs wie Werkzeuge trainiert werden könnten, um Wahlen zu beeinflussen und sogar Kriege zu führen. Auch die Möglichkeit einer Flut an Fehlinformationen und die vielfältige Beanspruchung von Arbeitsplätzen durch KI bereiten ihm Sorgen.
Hinton war Vice President und technischer Mitarbeiter bei Alphabet, der Muttergesellschaft von Google, bevor er seine Position aufgab, um sich öffentlich über die Risiken der Technologie zu äußern. Er befürchtet, dass eine uneingeschränkte KI-Entwicklung eine Gefahr für die Menschheit darstellen könnte.
Meilenstein in der Entwicklung der KI-Technologie
Geoffrey Hintons Werk gilt als bahnbrechend für die Entwicklung moderner KI-Systeme. Zusammen mit David Rumelhart und Ronald J. Williams war er Co-Autor eines viel zitierten Artikels aus dem Jahr 1986 mit dem Titel "Learning Representations by Back-Propagating Errors". Dieser gilt als Meilenstein in der Entwicklung der neuronalen Netze, die der KI-Technologie zugrunde liegen.
Turing Award als höchste Auszeichnung in der Informatik
Im Jahr 2018 erhielt Hinton für seine Forschungsarbeit den Turing Award, der allgemein als höchste Auszeichnung in der Informatik gilt und umgangssprachlich als "Nobelpreis der Informatik" bezeichnet wird.
KI als existenzielles Risiko
Geoffrey Hinton ist mit seinen Bedenken bezüglich der KI-Technologie nicht allein. Nachdem das von Microsoft unterstützte Start-up OpenAI im März sein neuestes KI-Modell GPT-4 veröffentlicht hatte, unterzeichneten mehr als 1.000 Forscher und Technologen einen offenen Brief, der eine sechsmonatige Pause bei der KI-Entwicklung forderte. Sie befürchten "tiefgreifende Risiken für die Gesellschaft und Menschlichkeit".
Hinton ist jedoch nicht konform mit den Unterzeichnern, die KI-Forschung zu unterbrechen. "Das ist völlig unrealistisch. Ich bin im Lager, das dies für ein existenzielles Risiko hält, und es ist nah genug, dass wir jetzt sehr hart arbeiten und viele Ressourcen darauf verwenden sollten, herauszufinden, was wir dagegen tun können", betont Hinton. Für ihn ist es wichtig, dass Tech-Leader und Politiker gemeinsam Lösungen erarbeiten, um die Risiken der KI-Entwicklung zu mindern.
US-Präsident Biden sieht KI als mächtiges Werkzeug mit Risiken
Auch der US-Präsident Biden hat inzwischen im Weißen Haus Gespräche mit einer Reihe von KI-Unternehmensführern geführt. Er sieht KI als "eines der mächtigsten Werkzeuge unserer Zeit, aber um ihre Chancen zu nutzen, müssen wir zuerst ihre Risiken mindern". Auf dem Treffen betonte er "die Bedeutung verantwortungsbewusster Innovationen und den Schutz der Rechte und Sicherheit der Menschen".
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