Löschung aus LAION-KI-Datensatz führt zu hoher Anwaltsrechnung

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LAION-KI-Datensatz: Löschforderung bedingte horrende Anwalts-Rechnung

Der Fotograf Robert Kneschke forderte die Löschung seiner Bilder aus einem LAION-KI-Datensatz, erhielt jedoch stattdessen eine Rechnung über 900 € von LAION e.V. (Large-Scale Artificial Open Network). Auf der Website "Have I Been Trained?" fand Kneschke den Datensatz, der auch Links zu seinen eigenen Bildern enthielt. Der gemeinnützige Verein stellte diesen Datensatz für das Training von Stable Diffusion bereit.



Kneschke forderte das Entfernen der Links zu seinen Fotos, jedoch wurde ihm eine Anwaltsrechnung vorgelegt, anstatt dem Ersuchen nachzukommen. Daraufhin reichte er eine Klage beim Landgericht Hamburg ein, um eine Urheberrechtsverletzung zu unterbinden.



Kneschke entdeckte bereits im Februar einen KI-Datensatz, der eigene Bilder enthielt. Auf seiner Blogseite schrieb er über ein Projekt, das von den Künstlern Mat Dryhurst, Holly Herndon und Jordan Meyer ins Leben gerufen wurde. Bis dato wusste kaum jemand, welche Bilder in einem Datensatz für das KI-Training enthalten waren. Durch die Website "Have I Been Trained?" kann man nun nach bestimmten Bildbeschreibungen suchen und erhält Links zu den Bildern des Datensatzes.



Ein Beispiel ist der Datensatz LAION 5B, der laut Kneschke etwa 5,85 Milliarden Datensätze umfasst. Wie viele andere Rechteinhaber auch, fand der Fotograf auf der genannten Website Links zu seinen Bildern, darunter welche mit Wasserzeichen aus Bildagenturen, von Kunden und von illegalen Bildersammlungen.



Ein Berufskollege, der ebenfalls eine Löschaufforderung bezüglich seiner Bilder aus dem Datensatz erhielt, bekam eine hohe Anwaltsrechnung. Daraufhin stellte Kneschke am 13.02.2023 eine Anfrage via E-Mail an LAION e.V., um seine Werke aus dem Trainingssatz entfernen zu lassen. Doch der Verein lehnte ab und erklärte, dass sie lediglich eine Datenbank mit Links zu öffentlich zugänglichen Bilddateien betreiben.



Kneschke erhielt daraufhin eine Anwaltsrechnung über 887,03 Euro, da er angeblich ungerechtfertigte Forderungen gestellt habe. Dagegen reichte er beim Landgericht Hamburg eine Klage auf Unterlassung der Urheberrechtsverletzung ein. Er hofft, dass ein Gerichtsurteil Klarheit in dieser Angelegenheit schafft und er zumindest eine Vergütung als Urheber seiner Werke erhält.



Kneschke vermutet, dass ein Gründungsmitglied des Vereins, Richard Vencu, bei der Firma Stability AI arbeitet und dieses Unternehmen möglicherweise von seiner Arbeit bei LAION e.V. profitieren könnte.








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