Europäische Raumfahrt- und Telekommunikationsakteure planen gemeinsame Satellitenkonstellation zur Konkurrenz mit Starlink

EU-Satelliten-Internet: Airbus, Telekom & Co. wollen Starlink Paroli bieten

Ein Zusammenschluss aus europäischen Akteuren im Bereich Raumfahrt und Telekommunikation hat angekündigt, gemeinsam an der Satellitenkonstellation IRIS2 der EU für Breitband-Internet zu arbeiten. Die Konstellation soll weltweit für eine digitale Kommunikation ohne Unterbrechungen sorgen und die EU unabhängiger von privatwirtschaftlichen Lösungen wie Starlink, Kuiper oder OneWeb machen. Die Kosten für das System belaufen sich auf etwa sechs Milliarden Euro.



Das offene Konsortium, dem unter anderem Airbus Defence and Space, Eutelsat, Hispasat, SES und Thales Alenia Space angehören, plant eine gemeinsame Bewerbung auf die Ausschreibung der EU-Kommission für das "Programm für sichere Konnektivität". Mit an Bord des Kernteams sind die Deutsche Telekom und ihr französisches Pendant Orange, ferner OHB, Hisdesat, Telespazio und Thales. Gemeinsam stehen sie nach eigenen Angaben bereit, um "eine hochmoderne Satellitenkonstellation auf der Basis einer Multi-Orbit-Architektur" zu schaffen, "die mit dem terrestrischen Ökosystem interoperabel ist". Die Allianz will auch – ganz im Sinne der Kommission – Startups sowie kleine und mittlere Unternehmen ermuntern, sich anzuschließen.


Über 170 Satelliten


IRIS2 soll laut dem Rat bis 2027 "ultraschnelle" und "hochsichere Kommunikationsdienste" mit über rund 170 Satelliten vor allem in niedriger Erdumlaufbahn (LEO) bereitstellen, was als sehr ambitioniert gilt. Als Betriebsstruktur ist eine öffentlich-private Partnerschaft mit europäischen Konzernen vorgesehen. Im Rahmen des Programms stehen als öffentliche Gelder insgesamt 2,4 Milliarden Euro parat, die unter anderem aus dem EU-Weltraumprogramm, Horizont Europa und weiteren Fördertöpfen stammen. Die restlichen 3,6 Milliarden Euro soll der Privatsektor beisteuern.


Das angetretene Team zielt nach eigener Darstellung darauf ab, "die Zusammenarbeit zwischen allen europäischen Raumfahrtakteuren entlang der gesamten" Wertschöpfungskette im Sinne einer "strategischen Autonomie" der EU zu fördern. Man werde dabei "Synergieeffekte zwischen staatlichen und kommerziellen Infrastrukturen nutzen". Die Partner sehen sich auch gut positioniert für das Angebot gewerblicher Dienste, "die die digitale Kluft zwischen den europäischen Gebieten überbrücken und die globale Reichweite und Wettbewerbsfähigkeit Europas als Raumfahrt- und Digitalmacht auf dem Weltmarkt erhöhen".






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