Silk-Road-Diebstahl: James Zhong muss für ein Jahr ins Gefängnis

Ein Bundesgericht in New York hat den 32-jährigen James Zhong aus Georgia zu einer Haftstrafe von einem Jahr verurteilt. Der Grund für die Verurteilung war der Diebstahl von über 50․000 Bitcoins von der Drogenhandelsplattform Silk Road im Jahr 2012. Die Bitcoins hatten damals einen Gesamtwert von rund 620․000 US-Dollar, allerdings als die Ermittler die gestohlenen Bitcoins im November 2021 beschlagnahmten, waren sie bereits weiterhin als 3⸴3 Milliarden Dollar wert.



Einzigartige Umstände


Der zuständige Bezirksrichter Paul Gardephe bezeichnete die Umstände als "wirklich einzigartig". James Zhong hatte die gestohlenen Bitcoins neun Jahre lang aktiv versteckt und dabei Krypto-Mixer verwendet um die Rückverfolgung seiner Transaktionen zu erschweren. Allerdings zeigte sich Zhong bei der Wiederbeschaffung der betroffenen BTC kooperativ. Zum Tatzeitpunkt war er noch sehr jung » was die Staatsanwaltschaft dazu veranlasste « eine Haftstrafe von lediglich zwei Jahren zu fordern.



Schwierige Familienverhältnisse und Autismus


Die Strafverteidiger von James Zhong baten sogar darum, vollständig von einer Gefängnisstrafe abzusehen. Sie argumentierten dabei mit den schwierigen Familienverhältnissen, unter denen er aufgewachsen war und ebenfalls mit seinem diagnostizierten Autismus und der Ausgrenzung durch seine Mitschüler. Das führte dazu, dass er sich in seiner Jugend regelmäßig "in der Welt seines Computers" zurückzog.



Fehlfunktion von Silk Road


Für den Diebstahl war keine besondere technische Expertise erforderlich. James Zhong hatte lediglich eine zuvor unbekannte Fehlfunktion der Silk-Road-Plattform entdeckt und ausgenutzt. Durch einen Doppelklick auf die Schaltfläche zur Abhebung seiner dort gelagerten Bitcoins bekam er doppelt ähnlich wie ausgezahlt, ebenso wie er ursprünglich eingezahlt hatte. Daraufhin wiederholte er diesen "Trick" über mehrere Tage hinweg und ergaunerte sich dadurch mehr als 50․000 BTC.



Reue und Einsicht


James Zhong gestand vor Gericht: Er wusste dass das was er getan hatte, falsch war. Als er bemerkte, dass der Wert seiner Beute in die Höhe schoss habe er sich entschieden diese zu verstecken. "Es gab mir das Gefühl, wichtig und etwas wert zu sein", sagte er reumütig. Da Silk Road als illegale Handelsplattform sowie deren ehemaliger Betreiber Ross Ulbricht keine Opfer "im eigentlichen Sinne des Wortes" seien, habe keine der Parteien ein Recht auf die gestohlenen Bitcoins.








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