Nintendo hat beim Gericht von Kalifornien eine Anwendung eingereicht um den Urheber eines Informationslecks bezüglich des neuen Open-World-Spiels “The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom” aufzudecken. Der japanische Konzern forderte von Discord, einer Chat-Plattform die persönlichen Daten des mutmaßlichen Informanten offenzulegen um seine Identität zu finden. Ein offizielles Kunstbuch des Spiels wurde anscheinend als PDF-Dokument seit zwei Monaten auf Discord verbreitet. TorrentFreak berichtete zuerst über die Gerichtsdokumente.
Schon im Februar wandte sich Nintendo laut den Gerichtsdokumenten mehrmals direkt an Discord. Am 21. Februar reichte Nintendo demnach Urheberrechtsbeschwerde bei Discord ein um Links zum geleakten Artbook aus dem Discord-Server "Tears of the Kingdom Official Discord Server" entfernen zu lassen – trotz des Namens handelt es sich dabei um einen inoffiziellen Channel der nicht von Nintendo betrieben wird. Discord reagierte darauf offenbar flott und sperrte die Links.
Discord sperrt den Kanal nicht
Doch Nintendo ging das nicht weit genug: Das Unternehmen forderte Discord später auf, den gesamten Channel zu sperren. Mehrere User im Kanal verbreiteten das PDF noch per Direktnachricht, begründete Nintendo diese Forderung. Discord antwortete lediglich; man habe im Server eine Warnung ausgesprochen. Der Betreiber des Chat-Dienstes war also nicht bereit, den kompletten Channel wie von Nintendo gefordert zu sperren.
Am 4. April reichte Nintendo schließlich eine Vorladung bei einem District Court in Kalifornien ein um Discord zur Herausgabe von persönlichen Informationen eines bestimmten Users zu bewegen. Offenbar vermutet Nintendo hinter diesem User die ursprüngliche Quelle des Leaks. Unter anderem soll Discord den Namen die Adresse und die Telefonnummer der Person an Nintendo weitergeben.
Das Vorgehen belegt einmal mehr, ebenso wie streng Nintendo gegen Leaks vorgeht. Das japanische Unternehmen ist ebenfalls für seine Klagen gegen die Hacker- und ROM-Szene bekannt: Immer wieder erstreitet Nintendo hohe Schadensersatzzahlungen gegen Personen die gegen das Urheberrecht der Spielefirma verstoßen.
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