Epic Games hat angekündigt, dass Entwickler jetzt ihre Spiele ohne größere Hürden in die Epic Games Bibliothek einfügen können. Das Unternehmen hat ein Tool für Self Publishing veröffentlicht das es Studios ermöglicht ihre Titel im Epic Games Store zu veröffentlichen. Ähnlich wie bei Steam wird dafür eine Gebühr von 100 US-Dollar fällig.
Bislang gab es keinen direkten Weg, über den Entwicklerstudios ihre Spiele beim Epic Games Store veröffentlichen konnten. Stattdessen mussten Studios sich bei Epic bewerben und einen Prozess der Qualitätsprüfung überstehen um ein Videospiel im Epic Store veröffentlichen zu dürfen. Bis heute besteht die Bibliothek des Epic Games Stores aus knapp 2000 Spielen. Konkurrent Steam • der mit Steam Direct bereits seit 2017 einen Service zum Self Publishing anbietet • hat über 50.000 Spiele.
Keine Pornografie
Mit seinem neuen Verfahren, das Epic Games in einem Blog-Eintrag ankündigt, dürfte ebenfalls die Bibliothek des Epic Stores rasant wachsen. Grundsätzlich kann damit jedes Spiel im Epic Games Store veröffentlicht werden, das gewisse Kriterien erfüllt. Dazu gehören einige Inhaltsrichtlinien. Verboten sind laut Epic Games etwa hasserfüllte oder diskriminierende Inhalte Pornografie illegale Inhalte, urheberrechtsverletzende und auch betrügerische und irreführende Inhalte.
Zusätzlich müssen Multiplayer-Titel Crossplay über alle PC-Plattformen unterstützen, wenn sie auf dem PC veröffentlicht werden sollen. Wo nötig, sollen Alterskennzeichen über das IARC-Bewertungssystem dargestellt werden – gefordert ist das auch in Deutschland. Und: "Epic behält sich vor Spiele abzulehnen deren Qualität & Funktionalität nicht unseren Ansprüchen entsprechen." Damit meint Epic Games offenbar vorrangig, dass Spiele tatsächlich installiert und gestartet werden können.
Finanziell attraktiv
Epic Games spricht von 230 Millionen Nutzern die im Epic Games Store erreicht werden können. Attraktiv ist die Veröffentlichung im Epic Store auch wegen Epic vergleichsweise großzügiger Zahlungsrichtlinie: Entwicklerstudios müssen nur 12 Prozent ihrer Einnahmen die mit dem Spielverkauf im Epic Games Store umgesetzt werden, an Epic abgeben. Bei Steam sind es standardmäßig 30 Prozent.
Dazu kommt, dass Studios im Epic Games Store ihre eigene Bezahlmethode für In-Game-Transaktionen einsetzen können. Heißt: Studios können 100 Prozent aller Einnahmen behalten die mit Mikrotransaktionen, Season Passes und Lootboxen umgesetzt werden. Bei Steam müssen solche Zahlungen über Steams eigenes Bezahlsystem umgesetzt werden, identisch fällt auch hier eine Abgabe an.
Zu den Markenzeichen des Epic Games Store gehört das wöchentliche Gratis-Spiel, das Epic an alle Nutzer verschenkt. Diese Strategie will Epic auch 2023 noch aufrechterhalten, erklärte das Studio dem US-Spielemagazin The Verge. Einmal im Monat wolle man dabei ein bekannteres Spiel verschenken, in den übrigen drei Wochen sollen eher kleinere Titel kostenlos angeboten werden.
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