Twitter sperrt Rechteinhaber bei DMCA-Missbrauch

Bild: Twitter sperrt Rechteinhaber bei DMCA-Missbrauch

Twitter ist als Plattform für Urheberrechtsverletzungen bekannt und muss daher auf entsprechende Abmahnungen reagieren und rechtsverletzende Inhalte entfernen. Das DMCA (Digital Millennium Copyright Act) sieht hierfür klare Regeln vor. Doch manchmal werden diese Regeln auch von Rechteinhabern missbraucht, um andere Nutzer auf Twitter zu erpressen oder zu schikanieren. Elon Musk, CEO von Twitter, warnt in diesem Zusammenhang vor dem Missbrauch des DMCA-Systems.



Streit um einen Video-Clip


Ein aktueller Bericht von TorrentFreak zeigt, wie schnell ein Streit auf Twitter eskalieren kann. Der Naturfilmer Adrien Mauduit hatte ein kurzes Video auf Twitter veröffentlicht, das ein anderer User, Massimo, geteilt hatte. Massimo hatte die Quelle des Clips angegeben und es handelte sich um einen kurzen Ausschnitt aus einem längeren Video von Mauduit. Dieser fühlte sich dennoch in seinen Rechten verletzt und reichte eine DMCA-Takedown-Notice ein, um das Video von Twitter entfernen zu lassen.



Erpressungsvorwürfe


Massimo hatte daraufhin Angst, dass sein Twitter-Konto gesperrt wird und kontaktierte Mauduit, um eine Einigung zu erzielen. Mauduit soll ihm laut eigener Aussage eine Geldforderung gestellt haben, um die Verwendung des Clips zu erlauben. Massimo berichtet, dass er in der Vergangenheit schon öfter erpresst wurde und dass er mehr als 1.500 Dollar bezahlt hat, um sein Konto offen zu halten. Dennoch behauptet er, dass er mit seinen rund einer Million Followern keinen Cent verdient.



Elon Musk greift ein


Elon Musk griff in diesen Streit ein und warnte vor dem Missbrauch des DMCA-Systems. Er kündigte an, dass Accounts, die das DMCA-System wiederholt missbrauchen oder dazu ermutigen, vorübergehend suspendiert werden. In zeitlichem Zusammenhang mit dieser Verkündung wurde auch Mauduits Account mit seinen 41.000 Followern gesperrt.



Details bleiben unklar


Die genauen Details des Streits zwischen Massimo und Mauduit sind nicht bekannt. Es ist nicht klar, warum das Video von Massimo kürzer war als das Originalvideo von Mauduit. Auch die Frage, warum Massimo das Video komplett neu hochgeladen hat, anstatt es einfach zu retweeten, bleibt offen. Mauduit behauptet zudem, dass Massimo ihm selbst einen Geldbetrag angeboten hat, um eine Sperrung seines Kontos zu verhindern.








Kommentare

Es ist wichtig, dass Plattformen wie Twitter auf Urheberrechtsverletzungen reagieren und rechtsverletzende Inhalte entfernen. Doch es ist genauso wichtig, dass das DMCA-System nicht von Rechteinhabern missbraucht wird, um andere Nutzer zu erpressen oder zu schikanieren. Elon Musk hat hierzu ein klares Statement abgegeben und gezeigt, dass er den Missbrauch des DMCA-Systems nicht toleriert. Allerdings bleiben die Details des Falls zwischen Massimo und Mauduit unklar und es ist schwer zu beurteilen, wer im Recht war und wer nicht.


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