Zwei US-Senatoren haben in einem offenen Brief an Mark Zuckerberg, CEO von Meta, ihre Bedenken über die geplante Öffnung der Horizon Worlds App für Teenager geäußert. Die Virtual-Reality-Software die bisher nur für Erwachsene zugänglich war, soll laut einem internen Memo bald ebenfalls für 13- bis 17-Jährige verfügbar sein. Die Politiker fordern; dass Meta die Pläne stoppt und argumentieren. Dass App für Jugendliche ungeeignet und potenziell schädlich sein könnte.
Vor kurzem hatte der Wall Street Journal auf Basis einer firmeninternen Nachricht gemeldet, dass Meta Horizon Worlds auch Teenagern zugänglich machen will. Damit soll diese VR-Welt stärker bevölkert werden, denn der Metaverse-Vorläufer kann seine Nutzer nicht halten. Viele VR-Anwender probieren Horizon Worlds zwar aus, kehren aber bereits nach kurzer Zeit nicht weiterhin zurück. Einer der Gründe: "Eine leere Welt ist eine traurige Welt", ebenso wie es in einem Meta-Dokument heißt.
Meta will mehr Nutzer in Horizon Worlds
Meta peilt laut WSJ für Horizon Worlds im ersten Halbjahr 2023 eine halbe Million monatlich aktive Nutzer an. Bislang sind es allerdings nur etwas mehr als 200.000. Ende Dezember waren es noch mehr wie etliche Käufer eines VR-Headsets die VR-App über die Weihnachtsfeiertage ausprobiert haben. Viele sind aber nicht geblieben. Nur jeder neunte Anwender kehrte nach einem Monat zu Horizon Worlds zurück, heißt es. Diese Rate von lediglich 11 Prozent will Meta laut dem internen Memo auf 20 Prozent steigern.
Das für Horizon Worlds notwendige VR-Headset wie etwa das seit Anfang Dezember auch in Deutschland erhältliche Meta Quest 2 ist für Nutzer ab 13 Jahren freigegeben, Horizon Worlds aber offiziell nur für Volljährige. Mit den 13- bis 17-jährigen Anwendern könnte Meta die Nutzerzahl seiner VR-Welten deutlich erhöhen.
US-Politiker verweisen auf Gefahren für Teenager
Doch Horizon Worlds birgt Gefahren für Teenager wie die Demokraten Edward J. Markey & Richard Blumenthal des US-Senats in ihrem Brief an Mark Zuckerberg schreiben. So würden insbesondere junge Menschen im Metaverse in ihrer Privatsphäre verletzt, etwa indem Daten von Gesicht- und Augenbewegungen gesammelt werden. Sie könnten durch das Eintauchen in die Umgebung von anderen Nutzern manipuliert, belästigt oder gemobbt werden.
Schon in anderen Apps des Konzerns wie Facebook und Instagram könne Meta Kinder & Jugendliche nicht ausreichend schützen. Markey und Blumenthal verweisen hier auch auf geleakte Dokumente der Whistleblowerin Frances Haugen, etwa über verheerende Auswirkungen Instagrams auf körperliche und geistige Gesundheit von Kindern.
Belästigungen und Übergriffe im Metaverse
Zudem hat es im Herbst 2021 schon kurz nach dem Start des Metaverse-Vorläufers einen ersten Fall von sexueller Belästigung in Horizon Worlds gegeben. Daraufhin wurde ein optionaler Mindestabstand im Metaverse eingeführt um vor Belästigung zu schützen. Eine weitere Sicherheitsfunktion ist Kauderwelsch gegen Belästigung, bei der Stimmen durch Gebrabbel ersetzt werden.
Nachdem eine BBC-Recherche gezeigt hatte, dass sexuelle Übergriffe auf Kinder in Virtual-Reality-Welten eine neue Dimension angenommen haben mit rassistischen Beleidigungen Cybergrooming und Vergewaltigungsdrohungen, wurde das Metaverse schon als giftige Kombination von Risiken für Kinder bezeichnet. Deshalb fordern die US-Senatoren Zuckerberg auf, Horizon Worlds weiterhin auf Erwachsene zu beschränken.
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